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Spritpreise sinken - Diesel wieder unter zwei Euro

Vor der Grenze noch mal tanken: In vielen Urlaubsländern ist Sprit noch teurer als in Deutschland. Hierzulande haben die Preise leicht nachgegeben. Der ADAC sieht aber weiter Spielraum nach unten.

Diesel
Diesel-Kraftstoff ist wieder für unter zwei Euro zu haben. Foto: Julius-Christian Schreiner
Diesel-Kraftstoff ist wieder für unter zwei Euro zu haben.
Foto: Julius-Christian Schreiner

Mit Beginn der Urlaubssaison sind die Spritpreise gesunken. Auch Diesel kostet inzwischen wieder weniger als zwei Euro pro Liter, wie aus aktuellen Zahlen des ADAC hervorgeht.

Im bundesweiten Tagesdurchschnitt verlangten Tankstellen für einen Liter Super E10 demnach am Dienstag 1,843 Euro. Das sind 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel verbilligte sich um 3,8 Cent auf 1,989 Euro pro Liter.

Zu Beginn des Ukraine-Krieges waren die Spritpreise auf Rekordniveau geklettert. Jetzt ist Diesel rund 30 Cent günstiger als beim Höchststand Anfang März, Super E10 ist etwa 35 Cent günstiger. Sprit bleibt aber teurer als vor dem Krieg.

Zur aktuellen leichten Entspannung dürfte die Entwicklung beim Ölpreis beigetragen haben, der zuletzt nachgegeben hat. Normalerweise gilt er als wichtigster Treiber von Preisbewegungen an den Tankstellen. In den vergangenen Monaten haben sich die Preise allerdings ein Stück weit entkoppelt.

Die Mineralölunternehmen führten die niedrigeren Preise auf die Energiesteuersenkung zurück. Die von Juni bis August geltende Entlastung beträgt bei Benzin 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7 Cent. Die Maßnahme soll bis Ende August gelten.

»Entgegen der vielfach geäußerten Auffassung geben Tankstellenunternehmen die Energiesteuersenkung an Verbraucherinnen und Verbraucher weiter«, teilte der Branchenverband En2X mit.

Weil das Anfang Juni an den Zapfsäulen aber kaum spürbar war, arbeitet das Bundeswirtschaftsministerium an Möglichkeiten, um gegen Mineralölkonzerne schärfer vorgehen zu können. Wettbewerbshüter sollen neben schlagkräftigeren Sektoruntersuchungen auch Gewinne abschöpfen können, wenn Unternehmen ihre Marktmacht missbrauchen. Als letztes Mittel sollen Entflechtungen möglich sein.

Die Mineralölbranche hob hervor, dass der sogenannte Tankrabatt in eine Phase fällt, in der Benzin und Diesel auf dem Weltmarkt knapp sei. Aus Sicht des ADAC gibt es jedoch großes Potenzial dafür, die Preise an den Zapfsäulen noch deutlicher zu senken. Für geringere Tankrechnungen empfiehlt der Autofahrerclub, abends zu tanken und die Preise mit Hilfe von Apps zu vergleichen.

Viele Menschen dürften sich in diesen Tagen wieder mit dem Auto auf den Weg in den Urlaub machen. Nach Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnen Schulferien an diesem Donnerstag in Berlin, Brandenburg und Hamburg. In einer Reihe von Mittelmeerländern, Österreich und der Schweiz sowie in Skandinavien liegen die Spritpreise laut ADAC noch über zwei Euro.

© dpa-infocom, dpa:220706-99-926775/3