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Spanien prüft kürzere Arbeitszeit bei gleichem Lohn

Spanien will kleineren und mittleren Unternehmen finanziell ermöglichen, die Wochenarbeitszeit zu kürzen. Hintergrund ist ein Pilotprojekt, das die Vier-Tage-Woche austesten will.

Industrie in Spanien
Frauen arbeiten in einer Fabrik, die Ladegeräte für Elektroautos in Barcelona herstellt. Foto: David Zorrakino
Frauen arbeiten in einer Fabrik, die Ladegeräte für Elektroautos in Barcelona herstellt.
Foto: David Zorrakino

Spanien will mit einem kleinen Pilotprojekt die Auswirkungen einer verkürzten Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn auf die Produktivität prüfen.

Wenn die Ergebnisse des zunächst auf zwei Jahre angelegten Versuchs positiv seien, könne die Maßnahme auf weitere Teile der Wirtschaft ausgeweitet werden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Samstag unter Berufung auf das federführende Industrieministerium. Insgesamt stehen zehn Millionen Euro für das am Freitag im Amtsblatt veröffentlichte Projekt zur Verfügung.

Beteiligen können sich kleinere und mittlere Unternehmen bis 249 Mitarbeiter des produzierenden Gewerbes. Ihnen zahlt der Staat maximal 150.000 Euro, wenn sie die Wochenarbeitszeit für je nach Größe des Unternehmens 25 bis 30 Prozent der Belegschaft um mindestens zehn Prozent kürzen.

Zugleich müssen die beteiligten Unternehmen im ersten Jahr des Versuchs organisatorische Verbesserungen der Arbeitsabläufe nachweisen, mit dem Ziel die Produktivität zu erhöhen und damit die höheren Lohnkosten pro Arbeitsstunde zu kompensieren. Den Unternehmen bleibt es freigestellt, ob sie die tägliche Arbeitszeit reduzieren oder eine Vier-Tage-Woche einführen.

© dpa-infocom, dpa:221218-99-946441/2