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Russland rechnet 2022 mit geringerem Wirtschaftseinbruch

Trotz der Sanktionen gegen Russland rechnet die Regierung nur mit einem kleinen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Die gestiegenen Gaspreise kommen dem Land - anders als den meisten in Europa - zugute.

Andrej Beloussow
BIP-Rückgang von »zwei Prozent und ein bisschen«: der russische Vizeregierungschef Andrej Beloussow (Archivbild). Foto: Alexei Nikolsky
BIP-Rückgang von »zwei Prozent und ein bisschen«: der russische Vizeregierungschef Andrej Beloussow (Archivbild).
Foto: Alexei Nikolsky

Die russische Regierung hat ihre Prognose für die Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr verbessert.

»In diesem Jahr werden wir wohl einen Rückgang beim BIP (Bruttoinlandsprodukt) von weniger als drei Prozent, irgendwo bei zwei Prozent und ein bisschen haben«, erklärte der russische Vizeregierungschef Andrej Beloussow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag auf einer Regierungssitzung. Dies sei besser als ursprünglich erwartet.

Für das Jahr 2023 sagte Beloussow ebenfalls ein Minus voraus. Seinen Worten nach könnte dies aber moderat ausfallen und weniger als ein Prozent betragen. Die Prognose Beloussows ist deutlich optimistischer als die Vorhersagen von Wirtschaftsministerium und Zentralbank. Das Ministerium hatte erst vor zwei Wochen seine Prognose auf Minus 4,2 (zuvor Minus 7,8 Prozent) angehoben, die Zentralbank erwartet einen BIP-Rückgang zwischen 4 und 6 Prozent.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die westlichen Staaten Sanktionen gegen Moskau verhängt, die zu einem Rückzug vieler internationaler Unternehmen und einem Rückgang der Investitionen in Russland geführt haben. Allerdings bescherten die gestiegenen Rohstoffpreise Russland deutlich mehr Exporteinnahmen als zuvor, wodurch die negativen Folgen der Sanktionen zumindest teilweise ausgeglichen wurden.

© dpa-infocom, dpa:220829-99-557218/2