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Russischer Rubel erklimmt Sieben-Jahres-Hoch

Der Rubel ist seit Monaten auf Erholungskurs und hat inzwischen den doppelten Wert seines Tiefstands erreicht. Der hohe Ölpreis spielt laut Experten dabei eine Rolle.

Russischer Rubel
Der Rubel hat ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erreicht. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Der Rubel hat ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erreicht.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Unbeeindruckt vom russischen Zahlungsausfall Anfang der Woche hat die Landeswährung Rubel am Dienstag ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erklommen. »Der Dollar kostet das erste Mal seit dem 28. Mai 2015 weniger als 52 Rubel. Der Euro kostet erstmals seit dem 26. Mai 2015 weniger als 55 Rubel«, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag nach Schließung der Moskauer Börse mit.

Als Grund für die Rubelstärke führen die Währungsexperten der Agentur die bevorstehenden Steuerzahlungen in Russland und den hohen Ölpreis an.

Nachdem der Rubel kurz nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs noch deutlich einbrach, ist er nun seit Monaten auf Erholungskurs und hat inzwischen den doppelten Wert seines Tiefstands erreicht. Selbst der am Dienstag von der Rating-Agentur Moody's festgestellte technische Zahlungsausfall Russlands konnte dem Anstieg des Rubels nichts anhaben. Hier handelt es sich freilich auch nicht um eine übliche Staatspleite, sondern um technische Probleme bei der Überweisung der Schuldzahlungen, die vom Westen blockiert werden.

Drastische Beschränkungen der Devisengeschäfte

Hintergrund der Rubelstärke sind aber auch drastische Beschränkungen der Devisengeschäfte durch die russische Zentralbank und die westlichen Sanktionen, die vor allem den russischen Import betreffen. Denn während Russlands Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas weiterhin sprudeln, ist der Import in Russland - unter anderem durch das westliche Embargo auf Hightech, Maschinen, Rüstungs- und Luxusgüter auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Der Devisenbedarf ist dadurch ebenfalls deutlich zurückgegangen.

© dpa-infocom, dpa:220628-99-836707/2