Die Nachfrage nach Munition, Panzern und anderen Produkten von Deutschlands größtem Rüstungskonzern Rheinmetall geht durch die Decke. In den ersten drei Quartalen sei in der Rüstungssparte der Auftragseingang inklusive neuer Rahmenverträge und anderer Kundenvereinbarungen um rund 130 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit.
Der Konzernumsatz kletterte in den ersten drei Quartalen um 13 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro, das operative Ergebnis stieg um 17 Prozent auf 387 Millionen Euro.
Aufträge für Rüstungsgüter laufen üblicherweise sehr lang - sie machen sich nur zeitversetzt und schrittweise im Umsatz bemerkbar. Der hohe Auftragsbestand verdeutlicht, dass die Aussichten der Waffenschmiede sehr gut sind. Bei den Umsatz- und Ergebniszahlen ist erstmals die spanische Munitionsfirma Expal inkludiert, deren Übernahme zum 31. Juli abgeschlossen wurde.
Jahresprognose bestätigt
»Wir sind auf gutem Kurs, um unsere ehrgeizigen Jahresziele für nachhaltiges profitables Wachstum zu realisieren«, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. »Rheinmetall wird gebraucht, wenn es darum geht, den dramatisch gestiegenen Bedarf vieler Länder an militärischer Ausrüstung zu decken.« Der Konzern hatte Ende September rund 27.900 Vollzeitstellen, knapp die Hälfte davon im Inland. Das größte Werk ist in Unterlüß in Niedersachsen, wo zum Beispiel Panzer und Artilleriemunition hergestellt werden.
Rheinmetall bestätigte am Donnerstag die Jahresprognose, der zufolge der Konzernumsatz im Gesamtjahr bei 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro liegen soll. Im Vorjahr waren es 6,4 Milliarden Euro gewesen.
Rheinmetall spielt bei der Unterstützung der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland eine wichtige Rolle, die Firma hat bereits umfangreich Munition sowie alte Panzer geliefert, die modernisiert wurden. Bezahlt wird die Firma hierbei von der Bundesregierung. Erst am Dienstag hatte Rheinmetall bekanntgegeben, einen Auftrag über rund 100.000 Schuss Mörsergranaten bekommen zu haben. Die Auslieferung an die Ukraine soll kurzfristig beginnen und in zwei Jahren abgeschlossen sein.
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