Mehrere Verbände und Organisationen haben vor dem Tagungsort der Verkehrsministerkonferenz in Duisburg gegen die Preiserhöhung beim Deutschlandticket und für eine sozial- und klimagerechte Verkehrswende protestiert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND NRW) und der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW bekräftigten dabei ihre Forderung nach einem bundesweiten Sozialticket zum Preis von 29 Euro sowie einem Bildungsticket für Schüler und Auszubildende. Nach Polizeiangaben beteiligten sich etwa 120 Teilnehmer an der gemeinsamen Protestaktion.
»Klimaverträgliche Mobilität darf kein Luxus sein, sondern muss für alle bezahlbar bleiben«, sagte Andrea Büngeler vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Kerstin Ciesla vom BUND sagte: »Klima- und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen. Nur wenn alle mitgenommen werden ist eine Mobilitätswende möglich.«
Deutschlandticket kostet künftig 58 Euro
Die Verkehrsminister hatten Ende September in einer Sonderkonferenz entschieden, dass das derzeit 49 Euro teure Deutschlandticket ab 2025 neun Euro teurer wird und 58 Euro pro Monat kosten soll. Für wie lange ist aber offen. Bedingung für einen längerfristig stabilen Preis ist die weitere finanzielle Unterstützung des Bundes. Bisher geben Bund und Länder jährlich jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Das gilt aber nur bis einschließlich 2025. Laut Bundesverkehrsministerium soll das Gesetzgebungsverfahren für die dauerhafte Finanzierung des Tickets ab 2026 im kommenden Jahr starten.
Auch der Fahrgastverband Allianz pro Schiene forderte Verlässlichkeit. »Das Deutschlandticket darf kein Ablaufdatum haben«, sagte Geschäftsführer Dirk Flege. Darauf müsse sich die Verkehrsministerkonferenz einigen. Verlässlichkeit beim Deutschlandticket bedeute mehr Abonnenten. »Und mehr Abonnenten bedeuten nicht nur eine solide Finanzierung für das Ticket. Sie bedeuten auch, dass wir mit der Verkehrswende vorankommen.«
Die Verkehrsminister der Länder kamen am Mittwoch zu ihrer Herbstkonferenz in Duisburg zusammen. Auf der Tagesordnung stehen neben der weiteren Debatte über das Deutschlandticket die notwendigen Investitionen in die vielerorts marode Verkehrsinfrastruktur. Die Länder machen Druck auf den Bund, dafür ein milliardenschweres Sondervermögen aufzulegen.
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