Mehr als 24.000 Menschen haben bisher eine Petition für kostenloses Schulessen in Deutschland unterschrieben. Das teilt das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung (DNSV) mit, das die an Bundesjugendministerin Lisa Paus gerichtete Petition ins Leben gerufen hat.
Eine kostenfreie tägliche warme Mittagsmahlzeit für alle Schüler und Schülerinnen solle als Grundrecht in einem Bundesgesetz verankert werden, fordert das DNSV in der Petition. »In Deutschland muss jedes Kind die gleichen Chancen auf eine gesunde Entwicklung und Bildung erhalten«, heißt es.
Wegen der derzeitigen Kostensteigerungen würden auch die Preise für Mittagessen in Schulkantinen steigen. »Es darf nicht dazu kommen, dass bis zu 10 Euro pro Mahlzeit gezahlt werden müssen.« Dies führe dazu, dass Eltern die tägliche Mahlzeit abbestellen - und es sei für die Essenslieferanten existenzbedrohend.
Jeder Dritte muss nach eigener Einschätzung Nebenjob annehmen
Einer aktuellen Umfrage zufolge rechnet ein Drittel der Deutschen damit, wegen der extrem gestiegenen Preise einen Nebenjob annehmen zu müssen. In der Gruppe der unter 55-Jährigen hält des demnach sogar etwa jeder Zweite für wahrscheinlich, dass ein Nebenverdienst notwendig werden wird, um die persönliche Finanzlage aufzubessern.
Die Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Crif wurde bereits im Juli durchgeführt - also noch bevor die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland die Zehn-Prozent-Marke überschritt.
Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel haben in den vergangenen Monaten extrem angezogen. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise in Deutschland vorläufigen amtlichen Angaben zufolge um 10,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - das ist der höchste Wert seit etwa 70 Jahren.
Mehrheit glaubt, laufende Rechnungen weiter zahlen zu können
Zum Zeitpunkt der Crif-Erhebung äußerte sich die große Mehrheit der 1000 repräsentativ befragten Erwachsenen in Deutschland den Angaben zufolge zuversichtlich, auch in Zukunft laufende Rechnungen (82 Prozent) und beispielsweise Mietzahlungen (92 Prozent) bedienen zu können. Doch schon im Sommer befürchtete ein Drittel der Menschen (33 Prozent), dass sich ihr Lebensstandard in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird.
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