Der Gasspeicherverband geht davon aus, dass am 1. November nur noch ein einziger Erdgasspeicher in Deutschland zu weniger als 95 Prozent gefüllt sein wird. Alle anderen könnten zum Stichtag über dem im Energiewirtschaftsgesetz vorgeschriebenen Füllstand liegen, sagte der Geschäftsführer des Speicherverbandes Initiative Energien Speichern (Ines), Sebastian Bleschke.
Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden wird laut Bleschke die 95 Prozent zum Stichtag aus technischen Gründen voraussichtlich nicht erreichen können. Er war zuletzt zu 89,73 Prozent gefüllt. Der Gesamtfüllstand in Deutschland lag zuletzt nach Angaben der europäischen Speicherbetreiber bei 97,77 Prozent.
Vor einem Monat war der Verband noch davon ausgegangen, dass die Speicher in Rehden und im bayerischen Oberpframmern-Wolfersberg das Speicherziel nicht schaffen. »Der Gasspeicher Wolfersberg kann nun doch das Füllstandsziel von 95 Prozent erreichen«, sagte Bleschke am Donnerstag. Der Speicherbetreiber habe erhebliche Anstrengungen unternommen, um erhöhte Einspeicherungen technisch zu ermöglichen. Auch aktuelle Bedingungen hätten einen Beitrag geleistet. So habe bei gleichem Volumen mehr Energie gespeichert werden können. Ein Grund dafür sei, dass der Brennwert des gespeicherten Erdgases etwa durch verstärkte LNG-Lieferungen nach Europa erhöht sei.
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