Logo
Aktuell Wirtschaft

Nike geht mit hohen Lagerbeständen ins Weihnachtsgeschäft

Erst kämpfte Nike in der Pandemie monatelang mit Lieferengpässen - jetzt stauen sich beim Sportartikel-Riesen auf einmal die Lagerbestände auf. Sie werden nun mit Rabatten abgebaut. Die Anleger sind nicht begeistert.

Nike
Bei Nike sank der Gewinn. Foto: Carsten Koall
Bei Nike sank der Gewinn.
Foto: Carsten Koall

Das Geschäft des Sportartikel-Konzerns Nike wird von gestiegenen Logistik-Kosten und dem starken Dollar gebremst. Zugleich schnellen die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mit Hilfe von Rabatten abgebaut.

Das schlägt sich in den Geschäftszahlen nieder. Im vergangenen Vierteljahr sank der Gewinn im Jahresvergleich um 22 Prozent auf rund 1,47 Milliarden US-Dollar (1,5 Mrd Euro). Der Umsatz legte in dem Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um vier Prozent auf knapp 12,7 Milliarden Dollar zu, wie Nike am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Bei stabilen Wechselkursen hätte es ein Umsatzplus von zehn Prozent gegeben, hieß es weiter. Der starke Dollar lässt Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in US-Währung in der Bilanz niedriger erscheinen.

Die Quartalszahlen lagen über den Erwartungen der Analysten - Anleger ließen die Aktie dennoch im nachbörslichen Handel zeitweise um über neun Prozent fallen.

Ein Auslöser war der Anstieg der Lagerbestände um 44 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar. Nike gehe »entschlossen« vor, um die Überschüsse abzubauen, sagte Finanzchef Matthew Friend in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Schon im Sommer griff Nike dafür zu Rabatten. Besonders stark stiegen die Lagerbestände in Nordamerika an. Inmitten der Corona-Pandemie hatte Nike im Gegenteil mit Lieferengpässen zu kämpfen.

Während die Umsätze im größten Nike-Markt Nordamerika im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar zulegten, blieben sie in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika mit 3,33 Milliarden Dollar fast unverändert. In China als drittwichtigster Region fielen sie unterdessen um 16 Prozent auf gut 1,65 Milliarden Dollar.

© dpa-infocom, dpa:220930-99-952305/2