Mit dem Auslaufen des Neun-Euro-Tickets ist in den Zügen auf dem deutschen Bahnnetz wieder der Normalbetrieb eingekehrt. Während der Angebotsmonate Juni bis einschließlich August wurden dagegen im Schnitt täglich 44 Prozent mehr längere Bahnreisen erfasst als im Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Grundlage sind aufbereitete und anonymisierte Handy-Verbindungsdaten aus dem Telefonica-Netz.
Vor allem an den Wochenenden war der Andrang im Sommer groß und wuchs dank der subventionierten Tickets um mehr als Doppelte (plus 105 Prozent) im Vergleich zu 2019. In der Woche registrierte der Dienstleister Teralytics ein knappes Viertel (plus 24 Prozent) mehr Bahnreisen oberhalb von 30 Kilometern Länge.
Auf die ganz lange Tour mochten sich die Gäste mit den auf Regionalzüge und S-Bahnen beschränkten Tickets wohl kaum begeben. Hier wurde keine signifikante Veränderung beobachtet. Dominant waren mittlere Fahrten zwischen 100 und 300 Kilometern, die um 57 Prozent zulegten, sowie Distanzen zwischen 30 und 100 Kilometern, die 43 Prozent häufiger genutzt wurden. Fahrten unterhalb von 30 Kilometern wurden über die Mobilfunkdaten nicht erfasst.
Am 1. September sackten die Nutzerzahlen auf oder knapp unter das Niveau aus 2019 ab.
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