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Neue Warnstreikwelle bei der Post

Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. »Die Streiks sind gut angelaufen«, sagte ein Verdi-Sprecher. Die Post reagierte mit Unverständnis.

Warnstreik
Streikende in Krefeld (Nordrhein-Westfalen). Foto: David Young
Streikende in Krefeld (Nordrhein-Westfalen).
Foto: David Young

Postkunden müssen auch in den nächsten Tagen wieder mit Verspätungen bei Briefen und Paketen rechnen. Denn die Gewerkschaft Verdi setzte am Montag ihre bundesweite Warnstreikwelle beim Bonner Logistikriesen mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung fort. »Die Streiks sind gut angelaufen. Die Stimmung ist hervorragend«, sagte ein Verdi-Sprecher am Montag.

Die Gewerkschaft will mit den Arbeitsniederlegungen ihren Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck verleihen. Auch am Dienstag sollen die Warnstreiks weitergehen. »Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet«, erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet wird die Forderung unter anderem mit der hohen Inflation. »Unsere Mitglieder gehen auf die Straße, weil sie sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten können« sagte Kocsis.

Die Post reagierte mit Unverständnis auf das Vorgehen von Verdi. Ein Unternehmenssprecher sagte, der Konzern habe für die nächste Runde der Tarifverhandlungen am Mittwoch und Donnerstag bereits ein Angebot angekündigt. Die neuerlichen Warnstreiks seien deshalb überzogen. Das Verhalten der Gewerkschaft gehe zu Lasten der Kundinnen und Kunden des Konzerns.

Schwerpunkte der Warnstreiks waren am Montag unter anderem Berlin und Rostock. Für Dienstag kündigte Verdi außerdem Protestkundgebungen in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Rheinland-Pfalz), Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart an.

Im Januar hatte es bereits an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und 9 Prozent der Briefe nicht ausgeliefert worden.

© dpa-infocom, dpa:230206-99-490374/4