Nach dem Schlichterspruch im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn präsentiert der bundeseigene Konzern heute die wirtschaftliche Bilanz für das erste Halbjahr 2023. Finanziell dürfte sich der bundeseigene Konzern weiter erholt haben.
Bereits im vergangenen Jahr schrieb die Bahn operativ wieder schwarze Zahlen, nachdem sie während der Corona-Pandemie Milliardenverluste verzeichnet hatte. Doch der sich nun abzeichnende Tarifabschluss dürfte die Kosten für die Bahn noch einmal deutlich nach oben treiben.
Die Schlichter haben unter anderem eine stufenweise Entgelterhöhung von 410 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von 25 Monaten vorgeschlagen. Sollten die Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in der anstehenden Urabstimmung dem Kompromiss zustimmen, wäre das der höchste Tarifabschluss in der Geschichte der Deutschen Bahn. Vieles hängt nun von der Empfehlung des EVG-Bundesvorstands an diesem Freitag ab.
Unzufriedenheit mit Verlauf des ersten Halbjahres
Für die Bahn bedeutet das hohe zusätzliche Personalkosten, die sie nun zusätzlich zu den anstehenden Investitionen in die Infrastruktur stemmen muss.
Das sanierungsbedürftige Schienennetz hat dazu geführt, dass die Bahn alles andere als zufrieden mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sein kann. Die Züge fahren den eigenen Pünktlichkeitszielen nach wie vor deutlich hinterher. Kurzfristige Besserung ist aufgrund der zahlreichen anstehenden Baustellen nicht in Sicht.
Im kommenden Jahr soll die Generalsanierung besonders stark befahrener Korridore beginnen. Für die Fahrgäste bedeutet das vorübergehend weitere Streckensperrungen und Einschränkungen. Der Bund will im kommenden Jahr die Infrastruktursparte in ein gemeinnütziges Unternehmen überführen.
Bei der Verjüngung der Fernverkehrsflotte ist der Konzern hingegen weiter. Die Auslieferung der ICE-4-Züge kommt voran. Seit Dezember ist zudem der ICE 3 Neo im Einsatz, von dem in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund 90 Exemplare geliefert werden sollen. 79 weitere ICE L sind ab Oktober 2024 bestellt. Mit den neuen Anschaffungen will die Bahn das Durchschnittsalter der ICE-Flotte bis 2030 von derzeit 18 auf dann 12 Jahre senken.
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