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Maschinenbau steigert Exporte auf Rekord

Die wichtige deutsche Industriebranche erzielt einen Höchststand bei den Ausfuhren - trotz schwacher Weltwirtschaft und viel Unsicherheit um den Ukraine-Krieg. Vor allem das Geschäft mit Übersee wächst stark.

Maschinenbau
Rekordhoch: Die Exporte der deutschen Maschinenbauer wuchsen um gut sechs Prozent zum Vorjahr auf 192,4 Milliarden Euro. Foto: Markus Scholz
Rekordhoch: Die Exporte der deutschen Maschinenbauer wuchsen um gut sechs Prozent zum Vorjahr auf 192,4 Milliarden Euro.
Foto: Markus Scholz

Die deutschen Maschinenbauer haben im vergangenen Jahr ihre Exporte auf einen Rekordwert gesteigert. Die Ausfuhren wuchsen trotz schwacher Konjunktur und Unsicherheit um den Ukraine-Krieg um gut sechs Prozent zum Vorjahr auf 192,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Allerdings trieben höhere Preise im Zuge der Inflation die Exporte hoch. Preisbereinigt fielen sie um 1,3 Prozent.

»Zwar schönen Preiseffekte die Jahresbilanz. Doch auch real kann sich das Ergebnis sehen lassen«, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers mit Blick auf die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der von vielen gefürchtete starke Rückgang sei 2022 ausgeblieben.

Starkes viertes Quartal

Vor allem das vierte Quartal sei mit einem nominalen Plus von 9,3 Prozent stark verlaufen, erklärte Wiechers. Die Störungen der globalen Lieferketten hätten sich weiter aufgelöst. »Zudem sind die Exporterwartungen der Maschinen- und Anlagenbauer zuletzt gestiegen – ein gutes Omen für den Start in das noch neue Jahr 2023.«

Im vergangenen Jahr blieben die USA der wichtigste Exportmarkt für die Maschinenbaubranche, die mit mehr als einer Million Beschäftigten eine deutsche Schlüsselindustrie ist. Die Ausfuhren in die USA wuchsen nominal um 20 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro. Dabei profitierten die Maschinenbauer vom schwachen Euro zum Dollar, da er Waren für Abnehmer außerhalb der Eurozone günstiger macht.

Die Exporte nach China sanken indes um 2,3 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro. Damit gingen fast 13 Prozent der deutschen Maschinenlieferungen in die USA und knapp zehn Prozent nach China. Während die US-Wirtschaft sehr robust sei, habe sich das Wachstum in Chinas Industrie ab dem zweiten Quartal abgeschwächt, hieß es.

Europa als Absatzmarkt noch wichtiger

Noch wichtiger aber war Europa als Absatzmarkt für den Maschinenbau: Die Exporte in die EU stiegen um fünf Prozent auf 84,4 Milliarden Euro, womit fast 44 Prozent der Ausfuhren auf die EU-Partnerländer entfielen. Russland spielt dagegen nur noch eine geringe Rolle. Die Maschinen-Exporte dorthin brachen wegen der Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges fast um die Hälfte ein auf 2,8 Milliarden Euro.

Der deutsche Maschinenbau hat ein Jahr mit vielen Widrigkeiten hinter sich. Trotzdem geht der VDMA davon aus, dass die Produktion in der Branche 2022 preisbereinigt noch um ein Prozent gewachsen ist.

Für dieses Jahr rechnet der VDMA mit einem leichten realen Produktionsrückgang um zwei Prozent. Denn das Umfeld bleibt schwierig: Das Wachstum in China schwächelt, der Krieg in der Ukraine hält die Energiepreise auf hohem Niveau, die hohe Inflation wird nach Einschätzung von Volkswirten nur langsam zurückgehen und die Zinserhöhungen der Notenbanken verteuern Investitionen.

© dpa-infocom, dpa:230213-99-579773/3