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Lufthansa berichtet über rekordverdächtiges Sommer-Quartal

Hohe Ticketpreise und volle Flugzeuge haben der Lufthansa ein gutes Sommergeschäft beschert. Doch das Unternehmen kämpft mit zahlreichen Problemen im Betrieb.

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Lufthansa könnte erstmals wieder das Ergebnis aus dem Vor-Corona-Sommer 2019 übertroffen. Foto: Boris Roessler/DPA
Lufthansa könnte erstmals wieder das Ergebnis aus dem Vor-Corona-Sommer 2019 übertroffen.
Foto: Boris Roessler/DPA

Der Lufthansa-Konzern berichtet heute über das rekordverdächtige Sommer-Quartal. Das Unternehmen selbst hatte im August angekündigt, dass man im dritten Quartal dieses Jahres voraussichtlich einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von mindestens 1,3 Milliarden Euro einfliegen werde. Damit würde erstmals wieder das Ergebnis aus dem Vor-Corona-Sommer 2019 übertroffen, obwohl rund 15 Prozent weniger Flüge als damals absolviert wurden. Ein wesentlicher Grund für die hohen Erträge sind deutlich höhere Ticketpreise.

Während der Pandemie war der internationale Flugbetrieb nahezu zusammengebrochen, und der Lufthansa-Konzern musste von seinen Heimatstaaten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien mit Milliardenhilfen gerettet werden. Der MDax-Konzern hatte die Hilfen bis Ende 2022 komplett zurückgezahlt.

Für das Gesamtjahr 2023 hat Konzernchef Carsten Spohr einen operativen Gewinn von mindestens 2,6 Milliarden Euro angekündigt, was nach 2017 und 2018 das drittbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte wäre. Damals hatte Lufthansa auch von der Pleite der Konkurrentin Air Berlin profitiert.

Lufthansa arbeitet am Umbau zur fokussierten Airline-Gruppe

Nach sechs Monaten und dem besten zweiten Quartal seiner Geschichte hat der Konzern bei einem Umsatz von 16,4 Milliarden Euro bereits einen operativen Gewinn von 812 Millionen Euro angesammelt. Unter dem Strich blieben 414 Millionen Euro Gewinn. Weiterhin kämpft das Unternehmen mit der schleppenden Auslieferung neuer Langstreckenflugzeuge sowie mit den schwächelnden Abfertigungskapazitäten an den Drehkreuzen Frankfurt und München.

Strategisch arbeitet der Kranich-Konzern am Umbau zu einer fokussierten Airline-Gruppe. Die vereinbarte Übernahme einer 41-Prozent-Minderheit an der italienischen Staatsgesellschaft Ita soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Am Mittwoch hatte Lufthansa den Abschluss des Verkaufs der Catering-Tochter LSG mit ihren rund 20.000 Beschäftigten an den Finanzinvestor Aurelius bekanntgegeben. Im kommenden Jahr soll zudem der Verkauf des Dienstleisters AirPlus an die schwedische Bank SEB finalisiert sein. Für die Lufthansa Technik sucht der Konzern einen Minderheitsgesellschafter.

© dpa-infocom, dpa:231102-99-790722/2