In einer einzigen englischen Gemeinde wird die Vier-Tage-Woche genutzt - doch nun hat die britische Regierung das Ende des Experiments angeordnet. Er habe Sorgen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis im South Cambridgeshire Disctrict Council die Steuerzahler benachteilige, zitierte die Nachrichtenagentur PA aus einem Brief des zuständigen Staatssekretärs Lee Rowley an Gemeindevorsteherin Bridget Smith.
Das Modell, das auch mehrere Unternehmen im Land eingeführt haben, sei unangemessen für den Öffentlichen Dienst, betonte der konservative Politiker. Der Council, in dem die oppositionellen Liberaldemokraten das Sagen haben, hatte das Projekt vor kurzem bis April 2024 verlängert. Auch in Deutschland gibt es vereinzelt Kommunen, die die Vier-Tage-Woche testen.
Council-Chefin Smith hatte jüngst der BBC gesagt, für die Gemeinde sei das Modell eine Erleichterung. Eklatante Personalmängel, die seit Jahren bestünden, hätten bisher mit Zeitarbeitern gefüllt werden müssen. Nun biete der Gemeinderat bessere Arbeit und habe sogar geringere Kosten.
Joe Ryle von der Initiative 4 Day Week Campaign sagte zu PA: »Dieser Schritt von der Regierung widerspricht allen Beweisen, die zeigen, dass die Vier-Tage-Woche im Rat ein großer Erfolg war.«
Es gebe keine Gründe, das Projekt zu beenden, das Gemeindearbeitern und Anwohnern nur Vorteile gebracht und dem Rat Geld gespart habe. »Die Vier-Tage-Woche ohne Gehaltsverlust wird bereits in der Privatwirtschaft eingeführt, daher ist es nur fair, dass auch der Öffentliche Dienst einbezogen wird«, sagte Ryle.
© dpa-infocom, dpa:230701-99-252954/2