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Lokführer-Streik in England legt erneut Bahnverkehr lahm

Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen: Die Lokführergewerkschaft Aslef streikt in England und sorgt für massive Einschränkungen - ausgerechnet an einem Tag mit einigen Großveranstaltungen.

Lokführer-Streik in England
Die Bahnhofshalle des Londoner Bahnhofs Paddington ist wenig besucht, während die Mitglieder der Lokführer-Gewerkschaft Aslef streiken. Foto: Nick Warren
Die Bahnhofshalle des Londoner Bahnhofs Paddington ist wenig besucht, während die Mitglieder der Lokführer-Gewerkschaft Aslef streiken.
Foto: Nick Warren

Ein Streik der Lokführergewerkschaft Aslef hat in England am Samstag erneut für schwere Einschränkungen im Bahnverkehr gesorgt. Wie die BBC berichtete, standen auf 60 Prozent aller betroffenen Schienenverbindungen die Züge still. Die Gewerkschaft will damit im Streit um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen den Druck auf die Bahnbetreiber erhöhen.

Der Streik fällt auf einen betriebsamen Tag. Besucher von Großveranstaltungen wie dem FA-Cup-Finale zwischen den Fußballerstligisten Manchester City und Manchester United im Londoner Wembley-Stadion wurden aufgerufen, nicht mit der Bahn anzureisen. Allein zum Pferderennen Epsom Derby, das südwestlich der britischen Hauptstadt ausgetragen wird, wurden 100.000 Menschen erwartet. Hinzu kam ein Cricket-Länderspiel sowie Konzerte, wie eines von R'n'B-Legende Beyoncé in London und ein Auftritt des Popstars Elton John in Manchester.

Der Aslef-Streik am Samstag ist bereits der zweite Streiktag der Lokführer in dieser Woche. Schon am Mittwoch hatten sie die Arbeit in weiten Teilen Englands niedergelegt. Am Freitag hatte die Bahnmitarbeiter-Gewerkschaft RMT (Rail, Maritime and Transport Union) ihre Mitglieder zum Arbeitskampf aufgerufen.

Die Streiks in dieser Woche sind nur die jüngste Welle in mehreren, bereits seit Monaten andauernden Tarifstreitigkeiten, die immer wieder zu massiven Ausfällen im Bahnbetrieb führen. Die Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen, die an den stark gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgerichtet sind. Die Bahnbetreiber verweisen auf Verluste während der Pandemie.

© dpa-infocom, dpa:230603-99-926974/2