Auch die vierte Runde der Tarifverhandlungen für die Belegschaft der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ergebnislos zu Ende gegangen. Nach wie vor gebe es kein verhandlungsfähiges Angebot des Unternehmens, sagte der Verdi-Verhandlungsführer Marcel Schäuble am Freitag. Vom Warenhauskonzern gab es keine Stellungnahme zu den Verhandlungen.
Der Idee eines Warenhaustarifvertrags mit dauerhaft abgesenkten Entgelten habe die Gewerkschaft eine klare Absage erteilt, sagte Schäuble. »Wir erwarten jetzt ein klares Entgegenkommen und ein verhandlungsfähiges Angebot in der nächsten Runde.« Ein weiterer Verzicht sei den Beschäftigten nach dem Kaufkraftverlust durch die Inflation und Energiepreissteigerungen der letzten Monate nicht zuzumuten. Die fünfte Verhandlungsrunde soll am 25. Mai 2023 in Frankfurt am Main stattfinden.
In den vergangenen Wochen hatten Beschäftigte in zahlreichen Galeria-Filialen mit Warnstreiks die Gewerkschaftsforderung nach besseren Löhnen und Gehältern unterstützt. Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte Ende vergangenen Jahres erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen und befindet sich zurzeit mitten in einem schwierigen Sanierungsprozess. Nach dem von den Gläubigern im Zuge des Insolvenzverfahrens gebilligten Sanierungsplan sollen bundesweit mehr als 40 der zuletzt noch 129 Filialen geschlossen und Tausende Arbeitsplätze abgebaut werden.
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