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Kartellamt: Leag kann Pellet-Hersteller übernehmen

Der Ukraine-Krieg hat die Nachfrage nach Pellets befeuert. Neben seinen Kohlekraftwerken setzt der Energiekonzern Leag nun auch auf nachwachsende Brennstoffe. Einer Übernahme steht nun nichts mehr im Weg.

Braunkohlekraftwerk
Die Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). Foto: Monika Skolimowska
Die Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG).
Foto: Monika Skolimowska

Der Energiekonzern Leag in Cottbus kann den Holzverarbeiter Wismar Pellets übernehmen. Das Bundeskartellamt gab den Erwerb frei, wie die Behörde in Bonn am Freitag mitteilte. Das Wismarer Unternehmen produziert nach eigenen Angaben jährlich etwa 250 000 Tonnen Holzpellets und gehört zu den führenden Herstellern in Deutschland. Es ging aus dem Holzverarbeiter German Pellets hervor, der 2016 Insolvenz anmelden musste.

Der Lausitzer Energieerzeuger Leag, der Kohlekraftwerke betreibt, will sein Geschäft mit nachwachsenden Brennstoffen ausbauen. Im März hatte die Leag bereits angekündigt, die insgesamt 110 Mitarbeiter der Wismar Pellets GmbH zu übernehmen.

Der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, sagte laut Mitteilung: »Der Markt für Holzpellets ist in Bewegung. Die Leag besitzt bereits drei Pelletwerke in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg und übernimmt mit der Wismar Pellets das größte Pelletwerk in Nord- und Ostdeutschland.« Man sehe keine durchgreifenden wettbewerblichen Probleme. Im Vertrieb von Pellets an Privathaushalte und Kleingewerbe gebe es keine räumlichen Überschneidungen der Tätigkeiten der Beteiligten. Bei der Belieferung größerer Kunden seien die Transportentfernungen größer, und es gebe eine Vielzahl von Wettbewerbern.

Laut Kartellamt entwickelte sich im vergangenen Jahr durch den Ukraine-Krieg und die höheren Preise vor allem für Gas und Öl eine sehr stark steigende Nachfrage nach Pellets.

© dpa-infocom, dpa:230414-99-314013/2