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Janik: KI bietet historische Chance für Deutschland

»Künstliche Intelligenz kann eine enorme Schubkraft für Deutschland entwickeln«, sagt Microsofts Deutschland-Chefin - und zeigt zugleich Verständnis für Forderungen, die Entwicklung der KI nicht überhastet voranzutreiben.

Marianne Janik
Microsofts Deutschland-Chefin Marianne Janik. Foto: Bernd von Jutrczenka
Microsofts Deutschland-Chefin Marianne Janik.
Foto: Bernd von Jutrczenka

Microsofts Deutschland-Chefin Marianne Janik hat zum Auftakt der Hannover Messe die Menschen und Unternehmen in Deutschland dazu aufgefordert, Künstliche Intelligenz stärker zu nutzen. »Künstliche Intelligenz kann eine enorme Schubkraft für Deutschland entwickeln, gerade in Kernbereichen wie in der klassischen Industrie, wo ja über Jahre hinweg die Dinge nicht wirklich vorangegangen sind«, sagte sie am Montag.

Die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz könnten von jedem angewandt werden, auch mit sehr viel Kreativität, betonte Janik. Die Technologie könne dabei helfen, Blockaden wie den Arbeitskräftemangel zu überwinden und Innovationsprozesse zu beschleunigen. »Sie bieten eine historische Chance.«

Janik zeigte gleichzeitig aber auch Verständnis für Forderungen, die Entwicklung der KI nicht überhastet voranzutreiben. Zuletzt hatten zahlreiche Forscher und Unternehmer wie Elon Musk in einem offenen Brief ein sechsmonatiges Moratorium beim Training sehr fortschrittlicher KI-Systeme gefordert. Außerdem hatte die italienische Datenschutzbehörde den KI-Dienst ChatGPT von Microsoft-Partner OpenAI in Italien gesperrt.

Janik: Dienste müssen ethischen Prinzipien entsprechen

Microsoft habe sich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt darüber Gedanken gemacht, welchen ethischen Prinzipien die Künstliche Intelligenz folgen sollte, sagte die Managerin. »KI muss fair sein, darf also niemanden benachteiligen. Diese Systeme müssen aber auch zuverlässig und sicher sein.« Sie müssten gleichzeitig den Datenschutz respektieren und inklusiv sein, dürften also niemanden ausgrenzen. »Wichtig ist: Ein Mensch sollte immer rechenschaftspflichtig sein«, betonte Janik. »Die Ergebnisse von KI-Assistenzsystemen sollten dann noch mal von Menschen geprüft werden, insbesondere, wenn sie in kritischen Bereichen genutzt werden.«

Janik verwies darauf, dass ihr Unternehmen KI-Funktionen wie den »Co-Pilot« für Office-Anwendungen nur sehr behutsam in einer längeren Previewphase einführe. »Das haben wir nicht einfach so auf den Markt geworfen.« Dieses Verfahren sei notwendig, um sicherzustellen, dass die Dienste wirklich den ethischen Prinzipien entsprächen.

© dpa-infocom, dpa:230417-99-341181/2