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Jüngere Arbeitnehmer drängen laut Umfrage ins Homeoffice

Corona hat dem Arbeiten im Homeoffice einen Schub verpasst. Jeder vierte Beschäftigte kann sich nun vorstellen, künftig von ganz anderen Orten aus der Arbeit nachzugehen.

Homeoffice
Eine Frau arbeitet in ihrer Wohnung vor einem Computer an einem Stehtisch. (Symbolbild). Foto: Uwe Anspach/dpa
Eine Frau arbeitet in ihrer Wohnung vor einem Computer an einem Stehtisch. (Symbolbild). Foto: Uwe Anspach/dpa

STUTTGART. Vier von fünf Arbeitnehmern wollen einer Umfrage zufolge künftig zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen.

In einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Erhebung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY äußerten 81 Prozent aller Befragten, sie wollten in Zukunft nicht mehr an allen Wochentagen im Büro arbeiten. 38 Prozent bevorzugen demnach wöchentlich drei bis vier, 36 Prozent nur noch ein bis zwei Büroarbeitstage. 7 Prozent gaben an, ausschließlich von zu Hause arbeiten zu wollen. Umgekehrt wollen 19 Prozent der Befragten künftig nicht (mehr) aus dem Homeoffice arbeiten, wenn es nach ihnen geht.

Besonders groß ist der Wunsch nach flexibleren Modellen bei den 20- bis 30-Jährigen: In dieser Altersgruppe gaben 86 Prozent an, einen Teil ihrer Arbeitszeit künftig aus dem Homeoffice erledigen zu wollen. Weniger ausgeprägt ist dieses Bedürfnis bei den 31- bis 40-Jährigen (77 Prozent) sowie bei den 41- bis 50-Jährigen (78 Prozent). Ältere sowie jüngere Arbeitnehmer wurden nicht befragt.

Perspektivisch rechnet eine deutliche Mehrheit damit, dass die Frage, von wo Arbeit erledigt wird, in der Berufswelt schon bald keine entscheidende Rolle mehr spielt. 84 Prozent der Befragten stimmten der These zu, dass sie im Jahr 2030 vermutlich vollkommen ortsunabhängig arbeiten können. 78 Prozent glauben, dass sie in zehn Jahren ihre Arbeitszeit sogar vollkommen flexibel einteilen können. Dass es im Jahr 2030 gar keine Firmengebäude mehr gibt, kann sich rund die Hälfte der Befragten vorstellen.

Für den Fall, dass der Standort für die Ausübung der Arbeitstätigkeit künftig womöglich keine Rolle mehr spielt, erwägt ein Teil der Befragten, aufs Land zu ziehen (29 Prozent) oder sogar vom liebsten Urlaubsort aus zu arbeiten (25 Prozent).

Die Mehrzahl der Arbeitnehmer schöpft die Option auf Homeoffice bereits jetzt aus, wie einer Unternehmensbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab. Ende April arbeiteten danach drei von vier Beschäftigten daheim, wenn es die Tätigkeit erlaubt und ihr Arbeitgeber ihnen die Möglichkeit dazu einräumt. 28 Prozent der Befragten arbeiteten demnach ausschließlich im Homeoffice, 47 Prozent zumindest zum Teil. Der Erhebung zufolge ermöglichen fast die Hälfte der Betriebe (46 Prozent) zumindest einem Teil ihrer Beschäftigten das Arbeiten zu Hause. (dpa)