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IWF-Chefin: USA können Rezession wohl geradeso vermeiden

Pandemie und Ukraine-Krieg belasten auch die weltgrößte Volkswirtschaft - die Angst vor einer Rezession wächst. Laut IWF-Chefin Kristalina Georgiewa wird es dazu jedoch nicht kommen.

Wall Street
Geschäftsleute an der New Yorker Wall Street. Foto: Stephen Shaver
Geschäftsleute an der New Yorker Wall Street.
Foto: Stephen Shaver

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgiewa, geht davon aus, dass die US-Wirtschaft geradeso einer Rezession entkommen kann.

»Wir sind uns bewusst, dass der Weg zur Vermeidung einer Rezession in den USA immer schmaler wird«, sagte sie in Washington. Man müsse die Ungewissheit der aktuellen Situation im Blick behalten - gerade mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Corona-Lockdowns in China. Man sei sich des Risikos bewusst, so Georgiewa. Aber die Wirtschaft könne knapp einer Rezession entgehen.

Für die weltgrößte Volkswirtschaft erwartet der IWF aber nach der Anhebung des Leitzins vergangene Woche in diesem und im kommenden Jahr ein langsameres Wachstum. Eine Rezession werde aber knapp vermieden, hieß es. »Die Senkung der Inflation und die Gewährleistung von Preisstabilität werden die Realeinkommen schützen und dazu beitragen, das Wachstum mittelfristig zu stützen.« Es bestehe jedoch ein erhebliches Risiko, dass sich der Gegenwind als hartnäckiger erweise als erwartet.

Die Fed hatte den Leitzins für die weltgrößte Volkswirtschaft vergangene Woche stark um 0,75 Prozentpunkte auf 1,5 bis 1,75 Prozent erhöht. Gleichzeitig stellte die Zentralbank schon für Ende Juli eine erneute Anhebung um 0,5 oder 0,75 Prozentpunkte in Aussicht. Die US-Inflationsrate liegt seit vielen Monaten deutlich über dem Ziel der Fed von mittelfristig zwei Prozent. Im Mai etwa stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei sehr niedrigen 3,6 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-792470/2