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Inflation in Eurozone steigt auf Rekordwert von 10,6 Prozent

Erneuter Rekord: Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober abermals an, die Inflation kletterte damit auf einen Rekordwert von 10,6 Prozent - nicht nur durch die erhöhten Energiepreise.

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Die Inflationsraten im Währungsraum fallen nach wie vor sehr unterschiedlich aus. Foto: Frank Rumpenhorst
Die Inflationsraten im Währungsraum fallen nach wie vor sehr unterschiedlich aus.
Foto: Frank Rumpenhorst

Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg in einer zweiten Schätzung mitteilte. Es ist die höchste Rate seit Bestehen des Währungsraums. Die in der ersten Schätzung ermittelte Inflationsrate wurde leicht um 0,1 Punkte nach unten korrigiert.

Getrieben wurde die Teuerung erneut durch die Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 41,5 Prozent erhöhten. Zudem beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln von 11,8 im September auf 13,1 Prozent im Oktober. Stärker stiegen auch die Preise von Industriegütern. Die Kerninflation, bei der im Preis besonders deutlich schwankende Güter wie Energie und Lebensmittel außen vor gelassen werden, stieg von 4,8 auf 5,0 Prozent. Die Kernteuerung gilt unter Ökonomen als entscheidend für die grundlegende Preisentwicklung.

Unterschiedliche Inflationsraten

Nach wie vor fallen die Inflationsraten im Währungsraum sehr unterschiedlich aus. Die höchste Geldentwertung weisen die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen mit jeweils mehr als 20 Prozent auf. Frankreich, Spanien und Malta rangieren am anderen Ende der Skala mit Inflationsraten von weniger als 8 Prozent im Oktober. Deutschland liegt mit einer Teuerung nach europäischer Rechnung von 11,6 Prozent im Mittelfeld.

Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird seit langem klar überschritten. Nach einigem Zögern hat die EZB ihre Leitzinsen als Reaktion auf den Preisschock mittlerweile deutlich angehoben. Ob sie das hohe Straffungstempo von zuletzt 0,75 Prozentpunkten beibehält, ist fraglich. An den Finanzmärkten häufen sich die Stimmen, die von einer baldigen Verlangsamung der Straffung ausgehen. Als ein Grund gilt der starke wirtschaftliche Gegenwind, den der Währungsraum wegen des Ukraine-Kriegs verspürt.

© dpa-infocom, dpa:221117-99-554307/3