Die IG Metall will ihre Warnstreiks in der deutschen Textilindustrie verschärfen. »Die Arbeitgeber blockieren zentrale Themen der Beschäftigten«, erklärte IGM-Verhandlungsführerin Miriam Bürger in Frankfurt. Am Tag zuvor war die dritte Verhandlungsrunde im nordrhein-westfälischen Kaarst ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche sollen am 31. März fortgesetzt werden.
Die Arbeitgeber hielten der Gewerkschaft vor, den Arbeitskampf für völlig unrealistische Forderungen weiterzuführen. Die wirtschaftliche Lage der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie sei weiter äußerst angespannt. Die angekündigte Schließung von 52 Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen sowie die Insolvenz von Peek&Cloppenburg setzen die Hersteller von Bekleidung zusätzlich unter Druck.
Die IG Metall verlangt für die rund 100.000 Beschäftigten der Branche 8,0 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber 200 Euro Gehaltserhöhung. Zudem soll die tarifliche Altersvorsorge aufgestockt werden.
Die Arbeitgeber haben der IG Metall zufolge 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie sowie Entgelterhöhungen in zwei Stufen in Höhe von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 26 Monaten angeboten. Die Altersvorsorge solle nicht weitergeführt werden. Der Gesamtverband Textil und Mode sprach von einem Gesamtvolumen in Höhe der Forderung. Für die unteren Lohngruppen solle es gar über 10 Prozent mehr geben.
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