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Ifo-Geschäftsklima verbessert sich dritten Monat in Folge

Die deutsche Wirtschaft stabilisiere sich auf niedrigem Niveau, sagt Ifo-Chef Fuest. Der Pessimismus für die kommenden Monate habe abgenommen. Ein Risikofaktor hat sich bisher noch nicht ausgewirkt.

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»Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau«. Foto: Christian Charisius/DPA
»Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau«.
Foto: Christian Charisius/DPA

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November den dritten Monat in Folge verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 87,3 Zähler zu, wie das Ifo-Institut in München mitteilte.

Analysten waren bei dem für Deutschland wichtigsten Konjunkturindikator von einer besseren Stimmung ausgegangen und hatten im Schnitt einen etwas höheren Wert von 87,5 Punkten erwartet. Bankvolkswirte gehen trotz der etwas besseren Stimmung weiter von einer Rezession in Deutschland aus. Die Haushaltskrise in Deutschland habe bisher noch keine Auswirkungen auf das Ifo-Geschäftsklima gezeigt, hieß es weiter.

Im November haben die rund 9000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte besser beurteilt. Der Unterindikator für die Lage stieg leicht um 0,2 Punkte auf 89,4 Zähler. Der Indikator für die Erwartungen legte etwas deutlicher zu, um 0,4 Punkte auf 85,2 Zähler.

Skepsis für kommende Monate merklich geringer

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, zeigten sich die Industrieunternehmen im November zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch die Skepsis für die kommenden Monate habe merklich abgenommen. »Dies gilt vor allem für die energieintensiven Branchen«, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

»Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau«, kommentierte Fuest das Umfrageergebnis. Der Pessimismus bei den Erwartungen für die kommenden Monate habe abgenommen. Allerdings bleibe die Stimmung in der Bauwirtschaft »außerordentlich schlecht«.

Nach Einschätzung von Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, haben sich »die Querelen um den Bundeshaushalt noch nicht in der Unternehmensstimmung niedergeschlagen«. Für die Unternehmen sei noch unklar, welche Konsequenzen die Finanznöte des Bundes für die staatlichen Ausgaben im kommenden Jahr haben werden.

»Erst mal wird es nicht schlechter«

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, stellte klar, dass sich das Ifo-Geschäftsklima trotz der jüngsten Verbesserungen weiter auf einem Rezessionsniveau befinde. »Ich rechne für das Winterhalbjahr nach wie vor mit einem leichten Schrumpfen der deutschen Wirtschaft«, sagte Krämer. Auch der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, machte deutlich: »Der etwas bessere Ifo-Geschäftsklimaindex sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland in der Rezession steckt.«

Aus Sicht von Jens-Oliver Niklasch, Ökonom der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ist das »eine Art Bodenbildung für die Konjunktur. Erst mal wird es nicht schlechter, und das ist schon eine gute Nachricht«. Vermutlich markiere das vierte Quartal auch den Tiefpunkt der Rezession. »Ab dem kommenden Jahr rechnen wir mit einer leichten Belebung der Wachstumsdynamik.«

© dpa-infocom, dpa:231124-99-61088/3