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Hohe Akzeptanz für Bau von Windrädern und Stromtrassen

Um die Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland auch seine Infrastruktur für Erneuerbare Energien zügig ausbauen. Eine Mehrheit steht diesen Veränderungen offen gegenüber - Zweifel gibt es trotzdem.

Windräder
Windräder drehen sich nahe Dabergotz in Brandenburg. Foto: Soeren Stache
Windräder drehen sich nahe Dabergotz in Brandenburg.
Foto: Soeren Stache

Die Bereitschaft der Menschen, in ihrer unmittelbaren Nähe Windenergie- und Solaranlagen sowie Stromtrassen zu akzeptieren, ist laut einer Umfrage hoch. So gaben 82 Prozent der Befragten an, mit solchen Anlagen einverstanden zu sein, wenn es für die Versorgungssicherheit erforderlich ist, wie das Beratungsunternehmen EY in Stuttgart mitteilte.

Mehr als die Hälfte der Befragten stimmte der Aussage zu, dass die Politik angemessene Maßnahmen für die Sicherung der zukünftigen Energieversorgung ergreift. Die Antworten sind Teil einer Umfrage, die für das »EY Energie-Radar« durchgeführt worden ist.

EY-Partner Andreas Siebel, Leiter des Sektors Energie- und Rohstoffwirtschaft, sagte, die Akzeptanz für die Maßnahmen sei da. »Jetzt ist es an der Politik, mutig voranzuschreiten und den für die Energiewende notwendigen Umbau der Infrastruktur pragmatisch umzusetzen.« Dass es gehe, zeige beispielsweise der zügige Bau der LNG-Terminals.

Aber die Menschen in Deutschland zweifeln, ob die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden kann. 72 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass sie in der vorgesehenen Form nicht klappen werde, und befürworteten einen Plan B mit flexibleren Laufzeiten für Kohle und Gaskraftwerke, teilte das Beratungsunternehmen weiter mit.

Die Ampel-Fraktion hatte sich vor wenigen Wochen auf Details zum schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien geeinigt. Allein die Windkraft an Land soll sich von 58 Gigawatt im Jahr 2022 auf 115 Gigawatt bis 2030 verdoppeln. Derzeit dauern Planung, Genehmigung und Bau eines Windrads im Schnitt aber fünf bis sieben Jahre.

© dpa-infocom, dpa:230403-99-189333/4