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Gasturbine für Nord Stream 1 steht weiter in Mülheim

Sie soll angeblich das fehlend Bauteil für eine gesicherte Lieferung von Gas sein. Doch bis heute hat Russland die Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 nicht abgeholt.

Nord-Stream-Gasturbine
Ein Blick auf die in Kanada für die Erdgas-Pipeline Nordstream 1 gewartete Turbine. Sie steht für den Weitertransport nach Russland bereit. Foto: Bernd Thissen
Ein Blick auf die in Kanada für die Erdgas-Pipeline Nordstream 1 gewartete Turbine. Sie steht für den Weitertransport nach Russland bereit.
Foto: Bernd Thissen

Die Turbine für die russische Gaspipeline Nord Stream 1 steht laut Siemens Energy weiter versiegelt und einsatzbereit in Mülheim an der Ruhr. Es sei aber keine Bewegung in Sicht, sagte ein Sprecher des Unternehmens in München. Russland hake bei Dokumenten weiter mit nicht nachvollziehbaren Begründungen nach. Die Turbine soll den Angaben nach per Lkw transportiert werden - die aktuellen Probleme der Binnenschifffahrt mit niedrigen Wasserständen spielten also auch keine Rolle.

Der russische Energiekonzern Gazprom hat seine Gaslieferungen über Nord Stream 1 seit Juni heruntergefahren und dies mit der fehlenden Turbine begründet, die mit anderen zusammen den Druck zum Durchpumpen des Gases erzeugt. Die Turbine war in Kanada gewartet worden, steht aber seit Mitte Juli in Deutschland. Gazprom bemängelt fehlende Informationen zur Reparatur, Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte vor zwei Wochen bei einem Besuch in Mülheim gesagt, Russland nutze Vorwände für vertragswidrige Drosselung der Gaslieferungen. Die Turbine sei jederzeit einsetzbar und könne geliefert werden: »Es ist offensichtlich, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts dem Weitertransport dieser Turbine und ihrem Einbau in Russland entgegensteht.«

© dpa-infocom, dpa:220817-99-412531/2