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Fraport-Beschäftigte können Bekannte anwerben

Auf dem angespannten Arbeitsmarkt Rhein-Main tut sich auch der Flughafen schwer, genug Leute zu finden. Die neue Personalchefin hat die Ausbildung reformiert - und setzt gezielte Anreize.

Fraport-Mitarbeiter
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport geht bei der Rekrutierung von Arbeitskräften neue Wege. Foto: Andreas Arnold/DPA
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport geht bei der Rekrutierung von Arbeitskräften neue Wege.
Foto: Andreas Arnold/DPA

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport setzt bei der Rekrutierung neuer Arbeitskräfte auf die Bekannten der eigenen Mitarbeiter. Dafür werden Anwerbeprämien ausgelobt. Es sei innerhalb weniger Wochen gelungen, auf diesem Weg 50 neue Arbeitskräfte zu gewinnen, berichtete die neue Personalvorständin Julia Kranenberg in Frankfurt. Das allein reiche zwar nicht aus, sei aber im Moment eines der erfolgreichsten Instrumente.

Die Beschäftigten erhalten für ihre Hinweise eine Prämie von 500 Euro bei Vertragsabschluss und weitere 500 Euro, wenn der oder die Angeworbene die Probezeit übersteht. Der Frankfurter Flughafen sucht nach dem Ende der Corona-Pandemie verstärkt Arbeitskräfte und stellt nach Kranenbergs Angaben jährlich rund 3000 Leute mit unterschiedlichster Qualifikation ein. »Es fehlen wahnsinnig viele Menschen«, sagte sie. Auch habe sich die Fluktuation verstärkt.

Die frühere RWE-Managerin Kranenberg war im vergangenen Jahr bei Fraport eingestiegen und hat ein Personalprogramm mit dem Titel »HRneo« aufgelegt, mit dem auch ein neuer Führungsstil etabliert werden soll. Neben der Quantität bei der Rekrutierung müsse auch die Qualität der Weiterbildung verbessert werden. Fraport hat ein Programm aufgelegt, aus einem einfachen Lader innerhalb eines Jahres und damit doppelt so schnell wie zuvor einen Lademeister zu machen. Dazu gehören etliche Qualifizierungsschritte einschließlich Führerschein und behördlichen Zulassungen.

Als zusätzlichen Anreiz erhalten die rund 18.300 Beschäftigten zuzahlungsfrei ein Deutschland-Ticket. Über eine mögliche Vier-Tage-Woche als Anreiz oder über eigene Wohnraumprogramme denkt der MDax-Konzern hingegen nach Kranenbergs Angaben derzeit nicht nach.

© dpa-infocom, dpa:231115-99-954221/3