»Nach wie vor sind wir in einer schwierigen Situation«, bestätigte auch Flughafen-Geschäftsführer Walter Schoefer. Er fordert gemeinsam mit dem Verband deutscher Flughäfen (ADV) Hilfe von der Bundesregierung. Der Bund habe darauf gepocht, dass die deutschen Flughäfen trotz der Krise für Fracht- und Hilfsflüge sowie für Rückholaktionen offen bleiben und Lieferketten nicht unterbrochen werden, sagte Schoefer. Da sei es richtig und wichtig, dass bei Hilfsgeldern auch die Flughäfen berücksichtigt würden.
Laut Forderung des Verbands müssten es für den Stuttgarter Flughafen bis zu 7 Millionen Euro pro Monat sein, bundesweit beläuft sich die Forderung auf rund 150 Millionen Euro pro Monat. »Wir müssen seit Monaten unsere gesamte Infrastruktur aufrecht halten, bei wenig Verkehr und minimalen Einnahmen«, begründete Schoefer die Summe.
Stark geholfen habe der Flughafengesellschaft die Möglichkeit zur Kurzarbeit - von den rund 2200 Mitarbeitern sind seit April rund 1800 in Kurzarbeit. Hier setze man darauf, dass Berlin die Möglichkeit zur Kurzarbeit von 12 auf 24 Monate verlängere, sagte Schoefer.
ADV-Chef Ralph Beisel warnte ebenfalls eindringlich: »Bei den deutschen Flughäfen und den angeschlossenen Unternehmen und Dienstleistern sind 180 000 Mitarbeiter beschäftigt. Trotz der Lockerung der Reisewarnungen verharren aktuell die Passagierzahlen mit minus 85,1 Prozent am Boden.« Ohne eine Verlängerung der Kurzarbeitszeitregelungen bis zum Jahr 2022 stünden mehrere Zehntausend Arbeitsplätze auf der Kippe.
Corona habe speziell für den Flughafen Stuttgart aber auch positive Seiten gehabt, berichtete Geschäftsführerin Freitag. So sei die Erneuerung der Start- und Landebahn sehr zügig absolviert und dadurch Geld eingespart worden. Insgesamt sei der Flughafen nach dem Rekordjahr 2019 finanziell stabil aufgebaut, die finanziellen Mittel reichten bis zum Spätherbst. Bis zum Jahresende erwarte man rund 3 Millionen Passagiere - nach fast 13 Millionen im vergangenen Jahr. (dpa)