Fitnessstudio-Ketten sind deutlich besser durch die Corona-Pandemie gekommen als Einzelanbieter. Mit 2,2 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr haben sie bereits wieder ihr Vor-Pandemie-Niveau erreicht, wie die Unternehmensberatung Deloitte am Mittwoch mitteilte. Der Marktanteil der Ketten stieg dabei um 4 Punkte auf 44,9 Prozent. Einzelanbieter und kleine Fitnessstudios verloren dagegen Marktanteile.
»Während es im Einzelsegment vergleichsweise viele Geschäftsaufgaben und Insolvenzen gab, haben mehrere Kettenbetriebe ihre Expansion fortgesetzt«, sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. Die Ketten hätten die Folgen der Pandemie dank einer zum Teil günstigeren finanziellen Ausgangslage deutlich besser abfedern können.
Bei den Mitgliedern sind die Ketten sogar noch stärker: Sie vereinen laut Deloitte etwa 58 Prozent der insgesamt 10,3 Millionen Fitnessstudio-Mitglieder auf sich. Die größten Anbieter sind die McFit-Mutter RSG mit 1,2 Millionen, FitX mit rund 842.000 und clever fit mit rund 798.000 Mitgliedern.
Insgesamt sind die meisten Fitnessstudios teurer geworden. Der durchschnittliche Monatsbeitrag lag der Studie zufolge vergangenes Jahr bei 44,86 Euro - das sind 6,5 Prozent mehr als 2021.
Wie der Branchenverband DSSV bereits im März mitgeteilt hatte, haben die deutschen Fitnessstudios nach dem Corona-Loch im vergangenen Jahr einen gewaltigen Umsatzsprung von 122,7 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gemacht. Die Mitgliederzahlen liegen aber noch rund 1,4 Millionen unter dem Wert des Jahres 2019. Am Donnerstag beginnt in Köln die Fitnessmesse Fibo. Sie dauert bis Sonntag.
© dpa-infocom, dpa:230412-99-282565/5