Die im Zuge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Öl- und Gaspreise haben ExxonMobil im zweiten Quartal zu einem Rekordgewinn verholfen. Der größte US-Ölmulti verdiente laut eigener Mitteilung vom Freitag unterm Strich 17,9 Milliarden US-Dollar (17,6 Mrd Euro).
Damit legte das Ergebnis im Jahresvergleich um rund 13,2 Milliarden Dollar zu. Der Umsatz stieg um rund 70 Prozent auf 115,7 Milliarden Dollar. Die Bilanz habe von höherer Produktion und strikter Kostenkontrolle profitiert, verkündete Exxon-Chef Darren Woods.
Allerdings erhöhte der Konzern die Ölproduktion im Vergleich zum Vorquartal nur um bereinigte 4 Prozent auf 3,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Doch die Preise am Öl- und Gasmarkt stiegen im ersten Halbjahr rasant, was auch an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine lag. So kostete das Barrel Rohöl in den drei Monaten bis Ende Juni zeitweise über 120 Dollar - das höchste Niveau seit 14 Jahren.
Auch Chevron legt ordentlich zu
Dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise hat Chevron im zweiten Quartal so viel verdient wie nie zuvor. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich von 3,1 Milliarden auf 11,6 Milliarden US-Dollar (11,4 Mrd Euro), wie der zweitgrößte US-Ölkonzern am Freitag mitteilte.
Der Umsatz wuchs um über 80 Prozent auf 68,8 Milliarden Dollar. Chevron erhöhte die Produktion, profitierte aber vor allem von deutlich höheren Preisen. So verkaufte der Konzern das Fass Rohöl und Flüssiggas in den drei Monaten bis Ende Juni im Schnitt für 89 Dollar. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 54 Dollar gewesen.
Angesichts der hohen Benzinpreise und einer im Zuge des Ukraine-Kriegs potenziell kritischen Energieversorgungslage in Europa sehen Politiker die hohen Gewinne in der Öl- und Gasindustrie jedoch kritisch. US-Präsident Joe Biden hat die Branche wiederholt öffentlich ermahnt und der Preistreiberei verdächtigt. Im Quartalsbericht erklärte der Chevron-Chef Mike Wirth angesichts der Kritik, dass der Konzern seine Investitionen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt habe. »Chevron erhöht das Energieangebot, um bei der Bewältigung der Herausforderungen an den Weltmärkten zu helfen.«
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