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Evonik rechnet mit Gewinnrückgang

Mit Blick auf dieses Jahr ist der Chemiekonzern Evonik »verhalten optimistisch«. Der operative Gewinn soll dennoch niedriger ausfallen.

Evonik
Flaggen mit dem Firmenlogo von Evonik vor der Zentrale des Unternehmens in Essen. Foto: Federico Gambarini
Flaggen mit dem Firmenlogo von Evonik vor der Zentrale des Unternehmens in Essen.
Foto: Federico Gambarini

Der Chemiekonzern Evonik rechnet in diesem Jahr in einem weiter schwierigen Marktumfeld mit einem Gewinnrückgang. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 2,1 Milliarden und 2,4 Milliarden Euro liegen und damit unter dem Vorjahresergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro, wie der MDax-Konzern mitteilte. Der Umsatz soll zwischen 17 Milliarden und 19 Milliarden Euro betragen - nach 18,5 Milliarden Euro im Vorjahr.

Man blicke vor dem Hintergrund zahlreicher Unwägbarkeiten mit verhaltenem Optimismus auf 2023. Der Ausblick werde durch die Unklarheit erschwert, wie nachhaltig sich Energiepreise und Inflation wieder beruhigten und wie stark die konjunkturelle Erholung der Weltwirtschaft und vor allem Chinas ausfielen. »Insbesondere im ersten Quartal dürfte sich die negative Entwicklung der zweiten Jahreshälfte 2022 noch fortsetzen.«

Evonik-Chef Christian Kullmann will die Ziele auch mit Einsparungen von 250 Millionen Euro erreichen. Dafür will der Essener Konzern unter anderem für sechs Monate auf die Neubesetzung von freiwerdenden Stellen verzichten, die nicht absolut notwendig sind. Einen Personalabbau solle es aber nicht geben, und auch Kurzarbeit sei im Grunde kein Thema, sagte Personalvorstand Thomas Wessel.

Ein Sparprogramm hatte Kullmann bereits im Herbst angekündigt. Geplant sind auch Einschränkungen bei Dienstreisen und Messeauftritten sowie beim Einsatz externer Berater.

1,17 Euro Dividende je Aktie

2022 steigerte Evonik den operativen Gewinn trotz eines schwachen Schlussquartals um 4 Prozent auf 2,49 Milliarden Euro. Dies sei der höchste Wert seit 2012, betonte das Unternehmen. Unter dem Strich verdienten die Essener 540 Millionen Euro - 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Getrieben von Preiserhöhungen kletterte der Umsatz um 24 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro.

Den Aktionären will Evonik erneut 1,17 Euro Dividende je Aktie auszahlen. Größter Anteilseigner ist die RAG-Stiftung mit 56 Prozent. Die Stiftung ist für die Finanzierung der sogenannten Ewigkeitslasten des Steinkohlebergbaus zuständig, wozu das andauernde Abpumpen des Grubenwassers zählt.

Evonik stellt Spezialchemikalien etwa für Autoreifen, Matratzen, Arzneimittel, Einmalwindeln oder Tiernahrung her. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv. Am Jahresende beschäftigte Evonik gut 34.000 Menschen, rund 60 Prozent davon in Deutschland.

© dpa-infocom, dpa:230302-99-802463/2