EU-Länder sollen den Ausbau von Solarenergie nach dem Willen der EU-Kommission dringend beschleunigen. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf präsentiert die Behörde eine europäische Solardach-Initiative, um bestehende und neue Gebäude mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
»Solarstrom und -wärme sind der Schlüssel, um die Abhängigkeit der EU von russischem Gas abzubauen«, heißt es darin. Aus dem EU-Parlament kommt bereits Kritik, weil die Strategie nicht verpflichtend ist. Der Entwurf kann sich noch ändern.
Laut dem Papier sollen ab dem nächsten Jahr Gebäude großflächig mit Solardächern ausgestattet werden, die viel Energie verbrauchen. Sanierte Dächer sollen Photovoltaikanlagen erhalten in Kombination mit Energiespeichern. Alle öffentlichen Gebäude sollen ab 2025 Solardächer bekommen. Auch eine Solardachpflicht für Neubauten wird vorgeschlagen.
Finanzierungsmodelle
Bürger sollen zudem gezielte Informationen über die Installation von Solarzellen und Wärmepumpen für das eigene Haus erhalten, und spezielle Finanzierungsmodelle sollen dafür sorgen, dass auch ärmere Haushalte Zugang zu den Technologien haben.
Schnell unabhängig werden
Der Entwurf ist Teil eines Pakets, das die EU-Kommission voraussichtlich Mitte Mai den EU-Ländern und dem Europaparlament vorschlagen will, um möglichst schnell unabhängig von russischer Energie zu werden. Dazu gehört etwa auch ein Gesetz, um Genehmigungsverfahren für Solaranlagen zu beschleunigen.
Im Vorfeld wurde bereits kritisiert, dass der Plan nicht bindend ist. »Mit netten Worten und Absichten bauen wir keine Solarzellen oder installieren diese auf Europas Dächern«, sagte der EU-Abgeordnete Michael Bloss (Grüne). Er forderte einen Gesetzesvorschlag mit einer gesetzlich verankerten Solarpflicht und europäischer Solarfinanzierung. Ähnliches hatten Länder wie Österreich, Belgien, Luxemburg und Spanien in einem Brief bereits vorgeschlagen. Auch in Deutschland wird über eine Solardachpflicht debattiert.
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