Wer öfter als nur gelegentlich mit dem Zug unterwegs ist, hat seit nunmehr 30 Jahren eine Sparmöglichkeit: Die Bahncard der Deutschen Bahn. Das Abo, mit dem Inhaber inzwischen je nach Tarif 25, 50 oder sogar 100 Prozent Rabatt pro Fahrt bekommen, wurde am 1. Oktober 1992 eingeführt. Werbeslogan damals: »Ein Jahr zum halben Preis«. Zehn Jahre später zählte der Konzern eigenen Angaben zufolge rund drei Millionen Nutzerinnen und Nutzer.
Nach einem deutlichen Einbruch während der ersten Corona-Jahre erhole sich die Nachfrage inzwischen wieder deutlich, teilte die Bahn auf Anfrage mit. Bei den Bahncards sei jüngst »endlich wieder die 5-Millionen-Marke geknackt« worden, hieß es von Konzernchef Richard Lutz. »Damit lassen wir die Corona-Delle auch bei unseren Stammkunden endgültig hinter uns.« Erstmals fünf Millionen Bahncard-Kunden hatte der Konzern im Jahr 2014 verzeichnet.
Das Abo-Angebot entspreche auch heute weitgehend noch den Mobilitätsbedürfnissen der Fahrgäste - insbesondere im Fernverkehr, sagte Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. Im Regionalverkehr habe sich die Situation angesichts zahlreicher Verkehrsverbünde mit jeweils eigenen Tarifen und Abo-Angeboten in den vergangenen Jahrzehnten indes verkompliziert. Die Bahncard sei hier nur eines von vielen Angeboten. Fahrgäste verlören schnell die Übersicht, welches davon für sie am besten ist.
»Im Nahverkehr ist es eben sehr viel komplexer geworden und deswegen brauchen wir insgesamt, nicht nur bei der Bahncard, eine Neubesinnung«, betonte Naumann. Hier brauche es eine Gesamtlösung von Politik, Verbünden und den Bahnen, die über ein pauschales Gesamtangebot wie das 9-Euro-Ticket hinausgehe.
Die Bahncard mit ihren drei Varianten ist derweil auch von den vor wenigen Tagen angekündigten Preissteigerungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn betroffen. Ab dem 11. Dezember wird sie um knapp fünf Prozent teurer.
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