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Einigung: Streiks bei Lufthansa-Piloten abgewendet

Passagiere der Lufthansa müssen in den nächsten Jahren keine Streiks der Piloten mehr fürchten. Trotz einer ungeklärten Grundsatzfrage haben die Beschäftigten die Tarifeinigung angenommen.

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Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch. Foto: Boris Roessler/DPA
Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch.
Foto: Boris Roessler/DPA

Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Neuerliche Pilotenstreiks sind bis zum Jahresende 2026 vom Tisch. Die Stammpiloten der Gesellschaften Lufthansa und Lufthansa Cargo haben den ausverhandelten Tarifvertrag angenommen, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt mitteilte. Für die Einigung stimmten 65,5 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder.

Die rund 5200 Piloten sollen nach interner Darstellung der Lufthansa in den nächsten drei Jahren in mehreren Stufen mindestens 18 Prozent mehr Geld erhalten. Zusammen mit zwei pauschalen Erhöhungen aus dem Vorjahr ergäben sich je nach Einstufung Gehaltssteigerungen von 25 bis 50 Prozent über die Gesamtlaufzeit von viereinhalb Jahren. Auch eine Einmalzahlung über 3000 Euro wurde vereinbart.

Bedeutsamer sind zusätzliche Einigungen zu Arbeits- und Bereitschaftszeiten im Manteltarifvertrag sowie die Abschaffung einer zweiten Tarifschiene, die vor Jahren für Neueinsteiger eingeführt worden war. Auch wird eine Lösung für 150 Kapitäne der im Jahr 2020 eingestellten Tochter Germanwings angenommen, die in ihrer bisherigen Funktion zur Mutter Lufthansa wechseln. Dafür erhalten rund 550 Lufthansa-Piloten finanzielle Entschädigungen, weil sie später zum Kapitän aufsteigen können.

Die Vereinbarung schaffe zusätzliche Stabilität im Betrieb und damit mehr Verlässlichkeit, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. Die lange Laufzeit bedeute Planungssicherheit in den kommenden Jahren, in denen Lufthansa Wachstum auf der Langstrecke plane. Auch VC-Präsident Stefan Herth betonte die Verlässlichkeit, die für Piloten, Unternehmen und Gäste geschaffen worden sei. Nun müsse man weiter an der Verbesserung der Sozialpartnerschaft arbeiten.

Trotzdem: Klärungsbedarf in einem Punkt besteht weiter

Unklar bleibt zunächst, wie künftig die kurzen Zubringerflüge in die Drehkreuze Frankfurt und München organisiert werden. Der Lufthansa-Konzern hat eine neue Fluggesellschaft »City Airlines« gegründet, die das zu niedrigeren Kosten erledigen soll, als es bislang die Lufthansa-Kerngesellschaft selbst konnte. Die Tarife der City-Piloten will das Unternehmen mit der VC vereinbaren, die sich in früheren Verhandlungen stets gegen eine derartige Verlagerung gewehrt hat.

Die Tarifkommission der Gewerkschaft hatte die Entscheidung den betroffenen Mitgliedern überlassen und bereits vor gut zwei Wochen erklärt, dass auf dem Verhandlungsweg kein besseres Ergebnis erreicht werden könne. Gegen den Kompromiss stimmten 29,2 Prozent der berechtigten VC-Mitglieder, während sich 5,3 Prozent enthielten. Damit bleibt es in der nun abgeschlossenen Tarifrunde bei einem Warnstreiktag am 2. September 2022, damals wurde dadurch der gesamte Flugbetrieb der Stammmarke gestoppt.

© dpa-infocom, dpa:230810-99-795160/5