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DIHK für Öffnungen nach bundesweit einheitlichen Kriterien

Die Industrie- und Handelskammern fordern von der Politik einheitliche Regeln für Öffnungsstrategien. Eine Rolle sollen digitale Lösungen spielen - etwa bei der Erfassung von Kunden und Besuchern.

Lockdown
Menschen mit Mundschutz gehen an einem geschlossenen Geschäft in der Stuttgarter Innenstadt vorbei. Foto: Tom Weller/dpa
Menschen mit Mundschutz gehen an einem geschlossenen Geschäft in der Stuttgarter Innenstadt vorbei. Foto: Tom Weller/dpa

BERLIN. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich in der Corona-Krise für einen Neustart des wirtschaftlichen Lebens »nach bundesweit einheitlichen Kriterien mit nachvollziehbaren Regeln für die Unternehmen« ausgesprochen.

Die Dachorganisation der 79 Industrie- und Handelskammern hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dazu eine Sammlung von Ideen und Vorschlägen zukommen lassen. Darin heißt es, Schnelltests und digitale Tools könnten wegweisend sein, um das wirtschaftliche Leben auch in den derzeit stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. »Ziel ist es, eine wirtschaftliche Öffnung insbesondere dort bald zu ermöglichen, wo eine persönliche, am besten digitale Nachverfolgung möglich ist«, zitierte die »Rheinische Post« (Samstag) aus dem Schreiben.

Beispiele für digitale Lösungen seien Frequenzmessungs- und Prognosesysteme, digitale Registrierungssysteme zur Erfassung von Besucherdaten im Tourismus oder in der Gastronomie sowie "ein temporär gültiger digitaler Corona-Pass zum Nachweis eines negativen Schnelltest-Ergebnisses. Die Informationen aus einem digitalen Corona-Pass oder einer digitalen Visitenkarte mit bundesweit einheitlichen Parametern könnten nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der Wirtschaft genutzt werden, etwa beim Zugang zu Arbeitsstätten, für Dienstreisen oder beim Zutritt zu Veranstaltungen.

Der DIHK sprach sich dafür aus, individuelle Lösungen für verschiedene Branchen finden - etwa für körpernahe Dienstleistungen, Handel oder Gastgewerbe. Es sollte künftig keine pauschale Schließung ganzer Wirtschaftszweige mehr angeordnet werden, wenn die Einhaltung geltender Infektionsschutzmaßnahmen durch Hygienekonzepte plus Teststrategien gewährleistet ist und gleichzeitig die Mobilität von Bürgern mit digitalen Konzepten gesteuert werden kann.

Zu einer ausgewogenen Strategie gehört demnach auch, bei den weltweiten Reisebeschränkungen die unterschiedliche Situation in verschiedenen Ländern zu berücksichtigen. Es brauche verhältnismäßige und differenzierte Reisewarnungen. Zur Effektivität von Maßnahmen gehört aus Sicht der Wirtschaft auch, dass neben gesundheitlichen Aspekten auch die wirtschaftlichen Auswirkungen in die Entscheidungen einbezogen werden. Die internationalen Wertschöpfungsketten der deutschen Wirtschaft etwa sollten nicht durch Grenzschließungen unterbrochen werden. (dpa)