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Deutsche Industrie erhält erneut deutlich weniger Aufträge

Die deutsche Industrie wird weiter von den Folgen des Ukraine-Kriegs geplagt. Die generelle Unsicherheit gepaart mit anhaltenden Lieferengpässen sorgt für eine geringere Nachfrage.

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Die deutsche Industrie bekommt weniger Aufträge. Foto: Jonas Walzberg
Die deutsche Industrie bekommt weniger Aufträge.
Foto: Jonas Walzberg

Die deutsche Industrie hat im April erneut deutlich weniger Aufträge erhalten. Gegenüber dem Vormonat sanken die Bestellungen um 2,7 Prozent, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts mit.

Es ist der dritte Rückgang in Folge. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet. Der jüngste Rückgang folgt auf einen noch deutlicheren Rücksetzer im Vormonat, der mit 4,2 Prozent allerdings etwas weniger stark ausfällt als bisher bekannt. Im Februar war die Nachfrage um 1,3 Prozent gefallen. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte die schwache Entwicklung vor allem mit dem Ukraine-Krieg.

Im Detail fiel die Entwicklung durchweg schwach aus. Aus dem Ausland kamen 4,0 Prozent weniger Bestellungen, im Inland wurden 0,9 Prozent weniger Order abgesetzt. Die Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen fiel mit 4,3 Prozent besonders deutlich. Konsumgüter wurden 2,6 Prozent weniger bestellt, die Bestellungen von Vorleistungsgütern sanken um 0,3 Prozent.

Das Wirtschaftsministerium kommentierte, die erhöhte Unsicherheit wegen der russischen Invasion in die Ukraine führe zu einer schwachen Nachfrage, vor allem aus dem Ausland. Die Unternehmen hätten aber weiter gut gefüllte Auftragsbücher. »Insgesamt fällt der Ausblick für die Industriekonjunktur in den nächsten Monaten gedämpft aus.«

Ähnlich äußerten sich Bankvolkswirte. Der zwischenzeitliche Auftragsboom sei deutlich abgeebbt, erklärte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Gründe für die Abschwächung seien eine geringere Nachfrage etwa aus China und die anhaltenden Lieferengpässe bei vielen Gütern. Eine schnelle Wende sei nicht zu erwarten.

© dpa-infocom, dpa:220607-99-573197/2