Die jüngsten Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan rückten damit in den Hintergrund. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen zog um 1,56 Prozent auf 27.806,12 Punkte an.
In den USA stiegen im Juni die Auftragseingänge für die Industrie überraschend deutlich. Zudem hellte sich im Juli die Stimmung im Dienstleistungssektor unerwartet auf. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management legte zum Vormonat zu, während Volkswirte einen Rückgang erwartet hatten.
BMW-Aktie knickt ein
Hierzulande prägte einmal mehr die Berichtssaison der Unternehmen das Geschehen. So sorgten beim Chiphersteller Infineon ein brummendes Automobil-Geschäft, ein schwacher Euro und ein starker Preismix für noch mehr Zuversicht. Das Unternehmen erhöhte seine Prognose. Damit zogen die Aktien unter den größten Gewinnern im Dax um rund fünf Prozent an.
Am Dax-Ende knickten die Papiere von BMW um 5,6 Prozent ein. Bei dem Münchener Autobauer monierte Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies die gekürzte Prognose für den freien Barmittelzufluss 2022.
In der zweiten Reihe stiegen die Anteilscheine der Commerzbank um zweieinhalb Prozent. Händler und Analysten lobten die Geschäftszahlen der Bank, die zudem im Jahr 2024 rentabler werden will.
Die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero zogen als bester Wert im MDax um fast sieben Prozent an, nachdem der Kontrahent Just Eat Takeaway die Jahresziele bekräftigt hatte. Dessen Aktien gewannen in Amsterdam gut fünf Prozent.
Rational verliert im MDax
Die Aktien von Rational hingegen sackten als klares Schlusslicht im MDax um mehr als acht Prozent ab. Börsianer monierten den lediglich bestätigten Ausblick des Ausrüsters von Großküchen.
Im Nebenwerteindex SDax sicherten sich die Anteilscheine von Auto1 mit einem Plus von rund 13 Prozent den ersten Platz. Der Online-Gebrauchtwagenhändler will im laufenden Jahr stärker wachsen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,30 Prozent auf 3732,54 Punkte, die nationalen Indizes in Paris und London schlossen weniger deutlicher im Plus. In New York stieg der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende um rund ein Prozent.
Euro weiter gefallen
Der Euro fiel angesichts der robusten US-Daten weiter und notierte zuletzt bei 1,0155 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0194 (Dienstag: 1,0224) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9810 (0,9781) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 0,60 Prozent am Vortag auf 0,72 Prozent. Der Rentenindex Rex büßte 1,18 Prozent auf 136,71 Punkte ein. Der Bund-Future verlor 0,22 Prozent auf 156,96 Punkte.
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