Gerechnet wird an den Börsen mehrheitlich mit einer Zinsanhebung um 0,50 Prozentpunkte. Damit würde die Fed ihre aggressive geldpolitische Gangart zur Eindämmung der Inflation mit mehreren Zinserhöhungen von 0,75 Punkten etwas entschärfen. Spannender ist daher laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die Frage, wie viele Schritte noch folgen werden.
Der MDax verlor am Mittwoch 0,55 Prozent auf 25.874,84 Punkte und auch insgesamt ging es in Europa überwiegend moderat abwärts. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,29 Prozent auf 3975,26 Punkte nach. In den USA indes legten die wichtigsten Indizes um jeweils etwas mehr als ein halbes Prozent zu.
Unter den Einzelwerten im Dax zählten die Aktien der Merck KGaA mit einem Plus von 1,8 Prozent zu den Spitzenwerten. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Bank UBS, die sich vor allem für die Healthcare-Sparte des Pharma- und Chemiekonzerns optimistisch zeigte und großes Potenzial durch die zwei Medikamentenkandidaten gegen Multiple Sklerose beziehungsweise Kopf-Hals-Tumoren sieht.
Im SDax legten die Aktien von Hensoldt um 2,4 Prozent zu, nachdem sich das Rüstungsunternehmen optimistisch zu den Geschäftsperspektiven geäußert hat. Synlab brachen um fast 12 Prozent ein. Die Deutsche Bank Research strich ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Labordienstleisters und warnte vor zunehmenden Druck auf die Margen und damit die Rentabilität.
Außerhalb der Dax-Familie sackten auf Xetra zudem die Anteile des Reiseunternehmens Tui bei hohen Umsätzen um 7,7 Prozent ab. Während die vorgelegten Geschäftsjahreszahlen erfreulich ausfielen und auch der Ausblick optimistisch klingt, reagierten die Anleger vergrätzt auf eine am Dienstagabend angekündigte Kapitalerhöhung. Der neue Konzernchef Sebastian Ebel will 2023 die Rückzahlung der Staatshilfen angehen, mit denen der Bund den Touristikriesen während der Corona-Pandemie vor dem Aus bewahrt hatte. Da die erwarteten Gewinne aus dem Reisegeschäft dafür nicht ausreichen, sollen Aktionäre noch einmal frisches Geld in Milliardenhöhe zuschießen.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0655 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0649 (Dienstag: 1,0545) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9391 (0,9483) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,89 Prozent am Vortag auf 1,92 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,42 Prozent auf 128,43 Punkte zu. Der Bund-Future verlor 0,11 Prozent auf 140,38 Punkte.
© dpa-infocom, dpa:221214-99-894792/10