Bestimmt wurde das Marktgeschehen erneut vom anhaltenden Krieg in der Ukraine und dessen weitreichenden Folgen. Zuletzt belastete die Meldung, dass die USA ein Importverbot für Rohöl aus Russland erlassen haben. Die Ölpreise heizte dies noch weiter an.
Der Dax stieg im frühen Geschäft um mehr als 2 Prozent nach oben, drehte im weiteren Verlauf aber kurz darauf ins Minus und pendelte in der Folgezeit mit stärkeren Schwankungen um den Vortagesschluss. Letztlich sank der deutsche Leitindex um 0,02 Prozent auf 12.831,51 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schloss 0,61 Prozent tiefer bei 28.170,96 Zählern.
Auf europäischer Bühne kam es mehrheitlich zu moderaten Abgaben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,2 Prozent auf 3505 Punkte. Der Pariser Leitindex fiel um 0,3 Prozent, während der FTSE 100 in London ein Mini-Plus ins Ziel rettete. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa kaum verändert.
Die zu Wochenbeginn schwachen Versicherer- und Bankentitel mischten bei der Markterholung ganz vorne mit: Munich Re und Deutsche Bank belegten mit Kursgewinnen von 5,3 beziehungsweise 2,5 Prozent vordere Dax-Plätze. Im MDax legten Commerzbank und Hannover Rück um 3,9 beziehungsweise 3,5 Prozent zu.
Im Kleinwerte-Index SDax reihten sich die zumeist schon am Vortag starken Papiere aus dem Bereich Alternative Energien weit vorn ein: SMA Solar, Encavis und die am Montag noch schwachen Verbio gewannen zwischen 6,9 und 14,7 Prozent. Händler verwiesen auf positive Branchennachrichten, die bei diesen kleineren Werten auch für etwas Übernahmefantasie sorgen könnten. Nordex legten um 8,5 Prozent zu.
SDax-Spitzenreiter waren die Papiere des Online-Modehändlers Global Fashion Group mit einem Kurssprung von mehr als 20 Prozent. Zwar war das Unternehmen im vergangenen Jahr trotz einer Umsatzsteigerung noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht und traut sich wegen des Krieges in der Ukraine keinen konkreten Ausblick für 2022 zu. Baader-Analyst Volker Bosse sah die Zahlen aber im Rahmen der Erwartungen.
Für Schaeffler ging es nach Quartalszahlen um 7,7 Prozent hoch. Der Autozulieferer schnitt laut Analyst Sascha Gommel von Jefferies Research etwas besser ab als gedacht. Dass Schaeffler wegen des Krieges in der Ukraine die Prognose für das laufende Jahr aussetzte, scheint die Anleger nicht besonders überrascht zu haben.
Der Euro wurde zuletzt bei 1,0878 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0892 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt kletterte die Umlaufrendite von minus 0,22 Prozent am Vortag auf minus 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,80 Prozent auf 142,71 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,79 Prozent auf 168,49 Zähler.
© dpa-infocom, dpa:220308-99-429799/8