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Dax stagniert vor Zahlen aus US-Techbranche

Vor den Quartalszahlen großer US-Technologie-Konzerne haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt Vorsicht walten lassen. Der Leitindex Dax legte geringfügig um 0,05 Prozent auf 15.872,13 Punkte zu. Die Marke von 16.000 Punkten bleibt vorerst eine zu hohe Hürde. Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es um 0,66 Prozent auf 27.546,69 Zähler nach unten.

Dax
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Foto: Fredrik von Erichsen

In den USA werden Unternehmensberichte vorgelegt, die global für die Anlegerstimmung von Bedeutung sind. Zu nennen sind vor allem die Resultate der Tech-Riesen Alphabet und Microsoft nach US-Börsenschluss. Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets hoffen die Investoren bei der Bilanzvorlage auf Anzeichen für eine Verbesserung bei den Ausgaben, da mittlerweile die meisten Unternehmen aus dem Sektor Sparmaßnahmen angekündigt und massiv Stellen abgebaut haben.

Für Stimmungsdämpfer sorgten europaweit Banken nach Quartalszahlen der Schweizer UBS und der in Schieflage geratenen US-Regionalbank First Republic Bank, wo Kunden in den ersten drei Monaten des Jahres mehr Geld abgezogen hatten als erwartet. Die UBS verdiente im ersten Quartal deutlich weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse rücken aber wegen der anstehenden Fusion mit der Credit Suisse in den Hintergrund. Die meisten Fragen dazu konnte das Management noch nicht beantworten.

Der Quartalsbericht der First Republic Bank rücke das Bankenrisiko wieder in den Fokus, erläuterte Thomas Altmann von QC Partners. »Diejenigen, die an die Bankenkrise bereits einen Haken gemacht haben, könnten das zu früh getan haben«, so der Portfolio-Manager. Vor dem Hintergrund der Nachrichten aus der Bankenbranche fielen am Dax-Ende die Aktien der Deutschen Bank um 3,8 Prozent. Die Papiere der Commerzbank sanken um 2,9 Prozent.

Gut kamen hingegen die Quartalszahlen von Daimler Truck an, wie das Plus von 2,9 Prozent an der Spitze des deutschen Leitindex zeigte. Der Nutzfahrzeughersteller war überraschend gut ins neue Jahr gestartet. Im MDax hatte zudem der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich die Anleger mit einem angehobenen Ausblick erfreut. Die Anteilsscheine schnellten um 12,5 Prozent in die Höhe und waren damit der klare Favorit im Index.

Im Nebenwerteindex SDax zogen die Titel von Atoss Software um 7 Prozent an. Der Personalsoftwarespezialist war mit einem deutlichen Plus beim Umsatz und Gewinn ins laufende Jahr gestartet. Die Aktien von Fielmann gewannen dank eines positiven Kommentars der Privatbank Berenberg 7,4 Prozent und hatten damit die Nase im Index vorn. Die Optikerkette dürfte solide ins Jahr gestartet sein, schrieb Berenberg-Analyst Graham Renwick in einem Ausblick auf den anstehenden Quartalsbericht. Die Verbraucherstimmung sei stabiler als befürchtet.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,54 Prozent tiefer bei 4377,85 Punkten. Der französische Cac 40 verzeichnete Verluste in ähnlichem Ausmaß und der britische FTSE 100 fiel um 0,27 Prozent. In New York gab der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss ebenfalls etwas nach.

Angesichts des eher trüben Aktienmarktumfeldes geriet der Euro unter Druck und notierte zuletzt bei 1,0976 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1022 (Montag: 1,1002) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9072 (0,9089) Euro. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Vortag auf 2,48 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,14 Prozent auf 125,06 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,16 Prozent auf 134,99 Punkte.

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