Auch an den wichtigsten europäischen Börsen hatten die Anleger überwiegend Grund zur Freude. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,32 Prozent auf 4236,60 Punkte. Moderate Gewinne verzeichnete zudem der Handelsplatz in Paris. Dagegen ging es am Londoner Aktienmarkt etwas nach unten. In New York notierte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende 0,1 Prozent im Minus.
In den USA waren im Juni weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet. Zugleich stiegen die Löhne etwas stärker als gedacht und die Arbeitslosenquote ging leicht zurück. Die US-Notenbank Fed hat den Arbeitsmarkt eng im Blick, da die seit Monaten solide Beschäftigungslage und die anziehenden Löhne die von ihr bekämpfte hohe Inflation weiter anheizen. Die US-Währungshüter signalisierten mit ihrem Sitzungsprotokoll in dieser Woche erneut, dass sie nach der Pause im Juni die Zinsen in diesem Jahr weiter anheben wollen. Entsprechende Signale sendete auch die Europäische Zentralbank (EZB).
Aus Branchensicht waren am Freitag Chemiewerte und Bankentitel besonders stark gefragt. Deutsche Bank und Commerzbank gehörten mit Aufschlägen zwischen 2,1 und 2,6 Prozent zu den besten Dax-Werten. Noch besser standen BASF und Covestro da, die um 5,1 beziehungsweise 3,0 Prozent zulegten.
Am Index-Ende belasteten erneut Gewinnmitnahmen die Papiere des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials. Sie verloren drei Prozent. Analysten hatten sich bereits am Donnerstag besorgt über die Schwäche der Bauwirtschaft gezeigt.
Thyssenkrupp bringt Wasserstoff-Tochter Nucera an die Börse
Die Aktien von Thyssenkrupp kletterten mit einem Aufschlag von 4,7 Prozent an die MDax-Spitze. Der Industriekonzern brachte am Freitag seine Wasserstoff-Tochter Nucera erfolgreich an die Börse. Der Kurs des Dortmunder Unternehmens endete mit 23,52 Euro deutlich über dem Ausgabepreis von 20 Euro.
Auch einige Analystenstimmen bewegten die Kurse. Papiere von SMA Solar verloren nach einem gestrichenen positiven Votum durch Exane BNP Paribas 5,3 Prozent. Analyst Sebastian Growe rät zu einer Verschnaufpause. Nach zwei Zielerhöhungen für das Gesamtjahr dürfte sich die Nachfrage im zweiten Quartal abgekühlt haben, so der Experte.
Anteile am Telekommunikationskonzern United Internet rutschten nach einer Abstufung durch HSBC auf den tiefsten Stand seit 2011 und beendeten den Handel 2,1 Prozent tiefer.
Der Euro legte nach den Arbeitsmarktdaten zu und kostete zuletzt 1,0960 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0888 Dollar festgesetzt.
Am Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,70 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,41 Prozent auf 123,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,21 Prozent auf 131,08 Punkte.
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