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Dax schließt höher: Chinas Immobilienmarkt im Blick

Sorgen um den chinesischen Immobilienmarkt haben heute allzu große Kurssteigerungen am deutschen Aktienmarkt nicht zugelassen. Meldungen, wonach China etwas gegen die sich verschlimmernde Immobilienkrise in dem Land unternimmt, stützten wiederum die Kurse.

Dax
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/DPA
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Foto: Fredrik von Erichsen/DPA

Letztlich blieb der Leitindex Dax in seiner Spanne der vergangenen Handelstage und schloss 0,46 Prozent höher bei 15.904,25 Punkten. Eine positive Tendenz an der US-Technologiebörse Nasdaq trug am Nachmittag zur Stabilisierung bei. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Montag um 0,24 Prozent auf 28.017,23 Punkte nach unten.

In China hatte sich zuletzt die Krise des Immobilienentwicklers Country Garden verstärkt, der in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Er steht sinnbildlich für die Krise des chinesischen Immobilienmarktes, dessen Boom über viele Jahre hinweg für eine rege Nachfrage bei zahlreichen Unternehmen aus der Bau-, Metall- und Chemieindustrie gesorgt hatte. Zudem hatte Zhongzhi Enterprise, einer der größten privaten Vermögensverwalter des Landes, Zahlungen für Anlageprodukte, die an sehr vermögende Kunden und Unternehmen verkauft wurden, nicht geleistet.

Die Aktien von Covestro hatten im Dax mit einem Plus von 3,8 Prozent die Nase vorn. Im Übernahmepoker um den Kunststoffkonzern will der Ölkonzern Abu Dhabi National Oil laut Insidern möglicherweise noch tiefer in die Tasche greifen.

Verluste für TAG Immobilien

Am MDax-Ende büßten die zuletzt sehr gut gelaufenen Aktien von TAG Immobilien mehr als sechs Prozent ein. Angesichts einer Abwertung des Immobilienportfolio hatte der Konzern im ersten Halbjahr einen Verlust gemacht, seine Jahresziele aber bestätigt.

Deutliche Kursschwankungen gab es auch im Nebenwerte-Index SDax, wo die Papiere von Adesso um 7,5 Prozent in die Höhe schnellten. Wegen hoher Personalkosten musste der IT-Dienstleister zwar im zweiten Quartal erneut einen Ergebnisrückgang verkraften, blieb aber mit Blick auf die Jahresziele optimistisch. Nach erneuter Senkung der Prognose ging es hingegen für die Aktien des IT-Dienstleisters Nagarro um 6,9 Prozent abwärts.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zum Wochenauftakt 0,21 Prozent auf 4330,23 Punkte. Auch in Paris ging es an der Börse moderat nach oben, in London etwas nach unten. In New York präsentierte sich der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss kaum verändert, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 deutlich im Plus stand.

Der Euro wurde zuletzt zu 1,0925 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0930 (Freitag: 1,1004) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9149 (0,9088) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am Freitag auf 2,63 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,21 Prozent auf 123,99 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,08 Prozent auf 131,28 Punkte.

© dpa-infocom, dpa:230814-99-830129/7