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Dax sackt erneut ab - Asiens Börsen knicken ein

Der Ausverkauf der Aktienmärkte in Asien zieht auch den deutschen Leitindex nach unten. Im Dax gibt es zu Wochenbeginn fast nur Verlierer.

Börse in Frankfurt/Main
Im Dax sacken die Kurse erneut ab - in Japan ist bereits von einem Bärenmarkt die Rede (Archivfoto). Foto: Frank Rumpenhorst/DPA
Im Dax sacken die Kurse erneut ab - in Japan ist bereits von einem Bärenmarkt die Rede (Archivfoto).
Foto: Frank Rumpenhorst/DPA

Angesichts eines Ausverkaufs an den asiatischen Aktienmärkten setzt der Dax seinen jüngsten Kursrutsch fort. Der deutsche Leitindex fiel am Montag um 2,1 Prozent auf 17.297,98 Punkte; zu Handelsbeginn hatte er mehr als 3 Prozent eingebüßt und den tiefsten Stand seit Februar erreicht. Zugleich fiel das Börsenbarometer unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie, die Hinweise auf den längerfristigen Trend gibt.

Absturz von 12 Prozent in Japan

Die Anleger reagierten damit vor allem auf den scharfen Kurseinbruch an den Börsen Asiens. In Tokio rauschte der Nikkei 225 um 12,4 Prozent auf 31.458,42 Zähler in die Tiefe. Weil der japanische Leitindex vom jüngsten Rekordhoch nun mehr als 20 Prozent eingebüßt hat, sprechen Börsianer von einem Bärenmarkt. Das heißt, der dortige Aktienmarkt ist von trüber Stimmung und sinkenden Kurse geprägt. Der zuletzt deutliche Anstieg der Landeswährung Yen belastete die Aktienkurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark.

Auch an den anderen wichtigen Handelsplätzen Asiens wurden heftige Kursverluste verzeichnet. In Seoul etwa sackte der Leitindex Kospi um 8,8 Prozent ab und in Taipeh verlor der Taiex 8,4 Prozent. Es war auf Schlusskursbasis der größte je gesehene Tagesverlust.

An den asiatischen Börsen litten Technologiewerte unter einem Bericht, dem zufolge der Chip-Produzent Nvidia den Start neuer KI-Chips wegen Designmängel verschiebt. Nvidia war zuletzt als großer Profiteur des Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI) das Zugpferd der allgemeinen Börsen-Rally.

Sorge um US-Konjunktur

Zudem verschreckte die Sorge um eine womöglich harte Landung der Konjunktur in den USA die Investoren. Denn in der Folge könnte auch die Weltwirtschaft schwächeln.

Die Furcht vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten trifft hierzulande insbesondere die Werte aus den hinteren Börsenreihen. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte 2,68 Prozent auf 23.808,28 Punkte ein. Für den Nebenwerteindex SDax ging es um 3,1 Prozent nach unten. Mittelgroße und kleinere Unternehmen hängen besonders vom Konjunkturzyklus ab.

In Europa ging es ebenfalls stark nach unten. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, verlor 2,3 Prozent. Zudem wird erwartet, dass die US-Technologiewerte einbrechen könnten. Wie sehr in New York die Verunsicherung um sich greift, zeigt ein Blick auf das Angstbarometer VIX. Dieser misst die Schwankungsintensität an den Aktienbörsen und erreichte am Montag ein Hoch seit Mitte 2020.

Fast nur Verlierer im Dax 

Im Dax gab es fast nur Verlierer. Lediglich Infineon-Aktien legten zu und gewannen fast ein Prozent. Der Chipkonzern verbesserte sich im dritten Geschäftsquartal leicht und stoppte seinen Abwärtstrend der Vorquartale. An Index-Ende fielen die Aktien des Online-Händlers Zalando um 5,6 Prozent.

Einen Kurseinbruch von mehr als 15 Prozent erlitten am MDax-Ende die Papiere von United Internet. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte nach dem vorübergehenden Ausfall des Mobilfunknetzes seiner Tochter 1&1 die Erwartungen an das Gesamtjahr etwas gesenkt. Deren Aktien sackten als Schlusslicht im SDax um 15 Prozent ab.

Kryptowährungen unter Druck

Dass die Anleger zu Wochenbeginn dies- und jenseits des Atlantiks riskante Anlagen meiden, zeigt sich auch beim Blick auf die als hochspekulativ angesehenen Kryptowährungen. So verlor der Bitcoin weiter kräftig an Boden. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung sackte auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 49.650 US-Dollar und erreichte den tiefsten Stand seit Februar. Neben dem Bitcoin standen auch andere Kryptowährungen stark unter Verkaufsdruck.

© dpa-infocom, dpa:240805-930-194438/1