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Dax rutscht wegen Virus und Ifo-Daten deutlich ab

Frankfurt/Main (dpa) - Aus Sorge vor der rasanten Verbreitung des Coronavirus sind die Anleger am Montag aus dem deutschen Aktienmarkt geflüchtet.

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Im Deutschen Aktienindex (DAX) sind die 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarkts notiert. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
Im Deutschen Aktienindex (DAX) sind die 30 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarkts notiert. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa

Überraschend schwache Konjunkturdaten beschleunigten die Talfahrt. Der Dax rutschte zeitweise unter 13.200 Punkte auf den tiefsten Stand seit fast drei Wochen.

Aus dem Handel ging er mit minus 2,74 Prozent auf 13.204,77 Zähler. Damit entfernte er sich wieder von seiner Rekordmarke bei 13.640 Punkten aus der vergangenen Woche. Seit Jahresanfang steht der Leitindex nun mit 0,3 Prozent im Minus. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel zu Wochenbeginn um 2,32 Prozent auf 28.133,89 Punkte.

In China ist die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit und die bestätigten Infektionen weiter gestiegen. Dies hatte am Morgen in Asien bereits auf den Kursen gelastet. Investoren fürchten eine weltweite Ausbreitung des Virus mit negativen Effekten für das Wirtschaftswachstum. Hinzu kam ein überraschend schlecht ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex. Die konjunkturelle Talsohle sei noch nicht durchschritten, hieß es am Markt.

Die Aktien der Lufthansa litten gemeinsam mit anderen Werten aus der Reise- und Freizeitbranche unter der Furcht vor dem Coronavirus. Für die Papiere der Fluggesellschaft ging es um 4,33 Prozent bergab. Schwächer im Dax waren nur noch Wirecard mit minus 5,23 Prozent. Sie zollten ihrer jüngsten Rally Tribut. Auch bei allen anderen Dax-Werten gab es Minus-Vorzeichen. Die als wenig konjunkturabhängig geltenden Papiere des Versorgers RWE schlugen sich dabei mit einem Abschlag von 1 Prozent noch am besten.

Die Aktien der europäischen Chipbranche gerieten im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus in Asien ebenfalls unter Druck. Neben dem Dax-Wert Infineon mit einem Abschlag von 3,5 Prozent büßten Dialog Semiconductor im MDax fast 4 Prozent ein und die Anteilscheine des Waferherstellers Siltronic sackten um mehr als 5 Prozent ab.

Hinten im MDax waren mit minus 5,47 Prozent die Anteile des Batterieherstellers Varta, die bereits seit Tagen unter der Furcht vor steigendem Wettbewerb leiden.

Europaweit gingen die Börsenindizes auf Tauchstation. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone verlor 2,68 Prozent auf 3677,84 Punkte. Für den französischen Cac 40 und den britischen FTSE 100 ging es ähnlich kräftig bergab. Der New Yorker Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss eineinhalb Prozent tiefer.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent am Freitag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,24 Prozent auf 144,62 Punkte. Der Bund Future legte um 0,42 Prozent auf 174,18 Zähler zu. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1021 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1025 (Freitag: 1,1035) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9070 (0,9062) Euro gekostet.