An den Anleihemärkten sanken die Renditen, das dürfte die Aktienbörsen etwas gestützt haben. »Anleger greifen in diesen Tagen bei Aktien zu, weil die sich abschwächende Konjunktur eine lockerere Geldpolitik und am Ende auch Zinssenkungen erfordert«, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.
Getrieben von einem starken Kurssprung bei Telefónica Deutschland, der von einer Übernahmeofferte ausgelöst wurde, legte der MDax deutlicher als der Dax zu und gewann 0,80 Prozent auf 25.107,61 Punkte.
Von Telefónica Deutschland wurden Quartalszahlen vorgelegt, Topthema war hier aber eine Übernahmeofferte. Die Aktien sprangen um fast 38 Prozent auf 2,35 Euro hoch. Exakt diesen Preis bietet der spanische Mutterkonzern Telefónica für die Anteile, die er noch nicht hält. Einen Kurseinbruch von Anfang August, als der Partner 1&1 seinen Wechsel von Telefónica Deutschland zu Vodafone bekannt gegeben hatte, machten Telefónica Deutschland damit in etwa wieder wett.
An der Dax-Spitze gewannen Deutschen Börse 3,5 Prozent. Der Börsenbetreiber will den operativen Gewinn bis einschließlich 2026 um jährlich durchschnittlich etwa elf Prozent steigern.
Dagegen sackten die Papiere von Daimler Truck am Dax-Ende nach Zahlen um 4,6 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang Juni ab. Der Nutzfahrzeughersteller schlug sich zuletzt schwächer als gedacht.
Mit einem Einbruch um fast 25 Prozent waren die Kursverluste beim SDax-Wert Adtran Holdings noch viel deutlicher. Der Telekomausrüster rechnet mit anhaltend schwachen Geschäften und setzt deshalb überraschend seine Dividende aus.
Außerhalb der Dax-Indizes gab es mit Manz eine sehr auffällige Aktie. Die Hoffnung auf eine Geschäftsbelebung bei dem Anlagenbauer sorgte für einen Kurssprung von fast 24 Prozent.
An den europäischen Börsen tat sich wenig, der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,13 Prozent tiefer bei 4153,37 Zählern. Leichte Verluste wurde auch in Paris und London verzeichnet. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich zum europäischen Börsenschluss hingegen moderat im Plus.
Der Kurs des Euro gab nach und wurde zuletzt mit 1,0685 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0686 Dollar festgelegt.
Am Anleihemarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 2,70 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,05 Prozent auf 124,37 Punkte. Der Bund-Future legte zuletzt um 0,57 Prozent auf 130,27 Zähler zu.
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