Dem Markt halfen laut Börsianern moderate Töne von US-Notenbankern, die auf eine neuerliche Zinspause in den Vereinigten Staaten hoffen ließen. Vor diesem Hintergrund konnten selbst die zuletzt wieder steigenden US-Anleiherenditen, die eher auf höhere Zinserwartungen hindeuten, der Kauflaune der Marktteilnehmer hierzulande nichts anhaben. Laut Michael Hewson von CMC Markets UK stützten ferner Spekulationen über ein womöglich neues Konjunkturpaket in China. Auch an der bereits tags zuvor freundlichen Wall Street zogen die Kurse zuletzt weiter an.
Auf Unternehmensseite war die Lage am deutschen Aktienmarkt eher übersichtlich, kursbewegende Nachrichten kamen eher aus den hinteren Reihen. So bescherten zwei Aufträge aus der Luftfahrtbranche mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro den Papieren des Technologiekonzerns Kontron auf den vordersten SDax-Plätzen ein Plus von 6,5 Prozent.
Auch in die Aktien des Strahlen- und Medizintechnikkonzerns Eckert & Ziegler kam ab dem Nachmittag dank einer neuen Liefervereinbarung mit einem US-Medikamentenentwickler Bewegung. Sie gingen mit einem Aufschlag von fast 5,8 Prozent aus dem Handel.
Ansonsten bewegten Analystenstudien. Die Zalando-Papiere bauten an der Dax-Spitze ihre jüngste Erholung aus und schlossen 4,6 Prozent höher. Im Dax konnten sich ferner Bayer-Anteile nach den jüngsten Kursverlusten und dem tiefsten Stand seit November 2020 mit plus drei Prozent etwas stabilisieren. Die Bank HSBC hatte die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns von »Reduce« auf »Hold« hochgestuft.
Auch auf europäischer Bühne ging es klar nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone rückte um 2,25 Prozent auf 4205,23 Punkte vor. Der französische Cac 40 kletterte um 2,01 Prozent auf 7162,43 Punkte, während der britische FTSE 100 um 1,82 Prozent auf 7628,21 Punkte stieg. In New York legte der Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa um 0,7 Prozent zu.
Am deutschen Anleihemarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,82 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,23 Prozent auf 123,52 Punkte zu. Der Bund-Future verlor 0,14 Prozent auf 129,27 Zähler.
Der Euro stieg im Abendhandel wieder über die Marke von 1,06 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0613 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0582 (Montag: 1,0531) US-Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,9450 (0,9495) Euro gekostet.
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