Der Dax drehte im Handelsverlauf mehrmals von einem klaren Plus in die Minuszone und schloss mit einem Verlust von 0,72 Prozent bei 12.139,68 Punkten - dem niedrigsten Stand seit November 2020. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Dienstag um 0,48 Prozent auf 22.342,60 Punkte nach unten.
Auch die anderen europäischen Leitbörsen standen unter Verkaufsdruck. Der EuroStoxx 50 verlor 0,42 Prozent auf 3328,65 Zähler. In Paris büßte der Cac 40 0,27 Prozent ein und der FTSE 100 in London 0,52 Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial zuletzt 0,41 Prozent tiefer.
Hierzulande griffen erneut vorrangig Schnäppchenjäger zu. Dabei setzte sich die Erholungsrally bei den zuletzt gebeutelten Technologie- und Internetwerten fort. Die Papiere des Halbleiterkonzerns Infineon etwa stiegen um 1,0 Prozent. Für die Titel des Chipindustrie-Ausrüsters Aixtron ging es um 2,1 Prozent nach oben.
An der Dax-Spitze standen die Anteilscheine des Mode-Händlers Zalando mit plus 2,0 Prozent. Im MDax eroberten Aktien des Softwareanbieters Teamviewer den Spitzenplatz mit einem Aufschlag von 4,3 Prozent. Ihnen folgten die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh mit plus 3,8 Prozent.
Auftrieb für Delivery Hero
Positive Aussichten des Konkurrenten Just Eat Takeaway gaben den Papieren von Delivery Hero Auftrieb. Die Anteile zogen am Nachmittag merklich an, nachdem der britische Wettbewerber seine Jahresziele veröffentlicht hatte. In der Spitze betrug das Plus bei Delivery Hero mehr als fünf Prozent, reduzierte sich bis Handelsschluss jedoch auf 1,5 Prozent.
Ein Rekordergebnis beim Biokraftstoffhersteller Verbio im vergangenen Jahr quittierten die Anleger mit einem Kursaufschlag von 7,8 Prozent. Die Aktien des SDax-Neulings Energiekontor schnellten um mehr als 8 Prozent nach oben. Sie erhielten Rückenwind von einer positive Erstbewertung des Analysehauses Stifel, das eine Kaufempfehlung aussprach.
Hugo Boss verliert
Auch im übrigen Markt bewegten Analystenstudien: Hugo Boss verloren 3,8 Prozent nach einem zurückgezogenen positiven Votum der Deutschen Bank. Der Modehändler habe zuletzt von positiven Einflüssen profitiert, der Rückenwind dürfte nun aber nachlassen oder sich vielleicht sogar in Gegenwind umkehren, begründete Analyst Michael Kuhn seine Abstufung.
Der Euro verbuchte ein weiteres Tief seit 20 Jahren und kostete zuletzt 0,9609 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9644 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,99 Prozent am Vortag auf 2,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 128,22 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,58 Prozent auf 138,86 Zähler.
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