Angesichts vieler Geschäftszahlen und Wirtschaftsdaten sowie vor der Feiertagspause und dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch scheuten die Anleger das Risiko, hieß es am Markt.
Nachdem die Inflationsrate in Deutschland im April wie erwartet auf ihrem zuletzt deutlich gesunkenen Niveau verharrt hatte, zeigte die Teuerung in der Eurozone ein ähnliches Bild. Allerdings ging die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel weiter zurück. Zudem legte die Wirtschaft im Währungsraum im ersten Quartal wieder zu.
Die Ökonomen der niederländischen Bank ING sprachen vom stärksten Wachstum seit Beginn der Energiekrise im dritten Quartal 2022 und sehen den Euroraum nun auf Erholungskurs. Gleichzeitig bleibe die Inflation moderat. An der erwarteten ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni sollten auch die Inflationsdaten nichts ändern, ergänzten die Experten von Pantheon Macro.
Auch an den wichtigsten europäischen Handelsplätzen ging es überwiegend deutlich abwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um rund 1,2 Prozent. In Paris büßte der CAC 40 1,0 Prozent ein. Dagegen zeigte sich die Londoner Börse weitgehend stabil. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende rund 0,9 Prozent tiefer.
Im Dax belegten Mercedes-Benz und Volkswagen mit Kursverlusten von 5,2 beziehungsweise 4,6 Prozent die hintersten Plätze. Die Zahlen der Schwaben seien noch schwächer als befürchtet ausgefallen, kommentierte ein Händler. Auch die Wolfsburger hatten zu Jahresbeginn eine rückläufige Geschäftsentwicklung verzeichnet.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,0686 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0718 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,57 Prozent am Vortag auf 2,59 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 124,03 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,47 Prozent auf 130,15 Punkte.
© dpa-infocom, dpa:240430-99-860649/4