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Corona-Tarifpaket: Bahn und EVG in wichtigen Punkten einig

Stellenabbau soll es nicht geben. Und die Bahn will auch weiterhin neue Mitarbeiter einstellen. Wie lassen sich dennoch die Personalkosten senken?

BERLIN. Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft EVG haben sich in den Tarifverhandlungen im Zuge der Corona-Krise in wichtigen Punkten verständigt.

Der bundeseigene Konzern sprach am Freitag von deutlichen Fortschritten. Auch aus Sicht der EVG ist in zahlreichen Fragen Übereinstimmung erzielt worden, es seien allerdings noch »wesentliche Themen« offen.

Vorgesehen ist für das »Corona-Tarifpaket« der Bahn zufolge, dass die Löhne zum 1. Januar 2022 in Höhe des Inflationsausgleichs zwischen mindestens 0,5 und maximal 1,5 Prozent steigen. Die vorgesehene Laufzeit beträgt demnach 24 Monate bis Ende Februar 2023. Betriebsbedingte Kündigungen als Folge der Corona-Krise sollen bei dem Staatskonzern ausgeschlossen werden. Über die Annahme des Verhandlungsstandes entscheiden die Gremien der EVG in der kommenden Woche, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Im Mai hatten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der Vorstand der DB AG, die EVG und der Konzernbetriebsrat im »Bündnis für unsere Bahn« vereinbart, es solle keinen Stellenabbau geben und auch kein Ende der laufenden Einstellungsoffensive.

Bei den Tarifverhandlungen geht es darum, wie sich dennoch Personalkosten senken lassen. Der Konzern hat mit hohen Verlusten zu kämpfen. In der Corona-Krise waren die Fahrgastzahlen eingebrochen. Hinzu kommen Schwierigkeiten im Güterverkehr und im Auslandsgeschäft. EVG und die DB AG hatten ihre eigentlich für das Frühjahr 2021 vorgesehenen Tarifverhandlungen daher vorgezogen. Offen ist, ob es auch ein Tarifpaket mit der Lokführer-Gewerkschaft GdL gibt. Die Bahn hat 211.000 Beschäftigte in Deutschland. (dpa)