Nach der gescheiterten Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster tritt der Chef der internationalen Verlagsgruppe Penguin Random House, Markus Dohle, zurück. Der Konzern Bertelsmann, zu dem die Verlagsgruppe mit Sitz in New York gehört, teilte am Freitag mit, Dohle lege »auf eigenen Wunsch sein Amt als CEO von Penguin Random House zum Jahresende 2022 nieder und verlässt zum gleichen Zeitpunkt den Vorstand von Bertelsmann in bestem Einvernehmen«.
Dohle wurde mit den Worten zitiert: »Nach der kartellrechtlichen Entscheidung in den USA gegen den Zusammenschluss von Penguin Random House und Simon & Schuster habe ich mich nach fast 15 Jahren im Vorstand von Bertelsmann und an der Spitze unseres globalen Verlagsgeschäftes entschieden, das nächste Kapitel von Penguin Random House an eine neue Führung zu übergeben.« Im November war bekanntgeworden, dass die milliardenschwere Übernahme von Simon & Schuster durch den Bertelsmann-Konzern gescheitert ist. Die US-Regierung hatte sich mit einer kartellrechtlichen Klage erfolgreich gegen den Kauf gestemmt.
Dohle weiter beratend tätig
Eigentlich sollte die Gruppe Penguin Random House, die zu den größten Publikumsverlagen der Welt zählt, den New Yorker Verlag Simon & Schuster, der Erfolgsautoren wie Stephen King im Programm hat, für rund 2,18 Milliarden Dollar übernehmen. Mit dem Zukauf wollte der Konzern seine Position in den USA ausbauen.
Dohle wird den Angaben zufolge weiter beratend für den Gütersloher Konzern tätig sein. Er hatte 2008 das Amt des CEO von Random House übernommen und war in den Bertelsmann-Vorstand eingezogen. Zum 1. Juli 2013 war er mit der Gründung der Verlagsgruppe Penguin Random House zu deren erstem CEO ernannt worden.
Bei der Verlagsgruppe rückt der Manager Nihar Malaviya als interimistischer Nachfolger Dohles zum Jahresanfang 2023 an die Spitze. Er ist bereits in der Funktion President & Chief Operating Officer von Penguin Random House U.S. tätig.
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